Die Terminpreise für Kartoffeln sind nach einer achtwöchigen Hausse deutlich unter Druck geraten. An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig waren für den Future auf Verarbeitungskartoffeln zur Lieferung im April 2025 am Freitag (21.2.) 26,00 Euro/dt zu zahlen; das waren 9,20 Euro/dt oder 26,1% weniger als das Anfang Februar markierte Zwischenhoch.
Marktbeobachtern zufolge versorgen sich die Verarbeiter in Deutschland nun mit Vertragsware und aus ihren umfangreichen Zukäufen in den vergangenen Wochen. Zugleich nehme das Angebot der Langzeitlager zu, treffe aber auf nur geringes Kaufinteresse. Die Fabriken warteten auf Daten über den Anbauumfang im Frühjahr. Damit im Einklang berichtete der belgische Verband der Kartoffelhändler und -verarbeiter von einem „faden“ Markt. Das Angebot übertreffe die Nachfrage, hieß es.
Wenige Tage vor dem Preisrutsch wies die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) darauf hin, dass die Kartoffelernte in Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden mit insgesamt 24,7 Mio. Tonnen ohne Pflanz- und Stärkekartoffeln die Vorjahresmenge um 6,9% übertroffen habe. Vor diesem Hintergrund sei die Hausse „ziemlich erstaunlich“.
Strengere Umweltschutzvorgaben
Die NEPG rechnet für die kommende Kartoffelsaison mit einer größeren Anbaufläche in Nordwesteuropa und ermahnte die Landwirte, ihre betreffenden Areale am Bedarf der Verarbeiter auszurichten und nicht übermäßig auszuweiten. Derweil sei die weitere Marktentwicklung recht unsicher. Risiken entstünden unter anderem für die EU-Ausfuhren von Tiefkühlerzeugnissen durch die unberechenbaren Entscheidungen des US-Präsidenten Donald Trump. Erschwerend komme hinzu, dass China, Indien, Ägypten, Argentinien und die Türkei ihre Pommes-Exporte spürbar ausweiteten. Zudem dürften strengere EU-Vorgaben für den Pflanzenschutzmitteleinsatz und die immer knappere Verfügbarkeit dieser Produktionsmittel zusätzliche Erzeugungskosten verursachen. In die gleiche Richtung wirkten schärfere Regeln für die Stickstoffdüngung.
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