Es ist hell und warm in dem Aufzuchtstall. Genau 37 Grad. Hunderte Küken piepsen, scharen und laufen durch die Hobelspäne. „Die Küken sind jetzt drei Tage alt. Jeden Tag wird die Halle um ein Grad heruntergekühlt. Nach sechs Wochen zieht die Schar dann in einen Offenstall um, in dem die Temperatur niedriger ist. Da hat’s dann um die 20 Grad“, sagt Andreas Burger.
Hier in Nannenbach, in der Nähe von Leutkirch, legt man Wert darauf, dass es den Truthühnern gut geht, sie genug Auslauf haben. Nach der Nutztierhaltungsverordnung darf Familie Burger pro Quadratmeter Offenstall 58 Kilogramm Tier halten. Beim Siegel „Initiative Tierwohl“ ist die Obergrenze bei 53 Kilogramm erreicht. „Bei uns kommen auf einen Quadratmeter maximal 40 Kilogramm Lebendmasse. Die Kontrollgänge durch die Ställe, das Prüfen von Futter und Einstreu – das ist für uns viel entspannter. Und für die Puten auch“, sagt Richard Burger, der Vater von Andreas.
Seit fast 50 Jahren Putenbetrieb
Richard kennt sich mit der Putenhaltung aus. „Wir hatten schon immer Geflügel auf dem Hof, aber als sich 1970 die Haltung für unsere Legehennen in Käfigen durchgesetzt hat, haben meine Eltern sich davon verabschiedet. Mein Vater hatte seit dem Krieg ein Holzbein, konnte nichts Schweres heben. Deshalb kam für uns nur Bodenhaltung mit Truthühnern in Frage. Die Putenmast haben wir dann nach und nach ausgebaut.“
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