PLH: Timing muss stimmen
Es sind herausfordernde Zeiten für unsere Schweinehalter: Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat die Nachfrage aus Drittstaaten einbrechen lassen – obwohl unsere Ställe frei von ASP sind. Die Kapazitäten in den Schlachthöfen mussten infolge der Corona- Pandemie reduziert werden. Das bedeutet eine doppelte Belastung: Sinkende Preise auf der einen Seite, volle Ställe auf der anderen. Hier brauchen wir die Solidarität der ganzen Kette: Vom Züchter über den Schlachter bis zum Handel. Und wir handeln! Schon lange vor Ausbruch der ASP sind wir wegen möglicher Marktstützungsmaßnahmen an die EU-Kommission herangetreten. Wir sind im intensiven Austausch mit allen Beteiligten zum Thema Schlachtstau. Diese Gespräche haben gezeigt: Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung (PLH) sind nur dann sinnvoll, wenn das Timing stimmt: Stehen genügend Schlacht- und Kühlkapazitäten zur Verfügung? Welche Zuschnitte und Einlagerungskapazitäten sind geeignet? Viele Fragen müssen geklärt werden, damit Hilfe auch das tut, was sie soll: helfen. Daneben werben wir für eine temporäre Flexibilisierung der Arbeitszeiten in Schlachthöfen, um Kapazitäten wieder zu erhöhen. Wir prüfen ein Preiswerbeverbot für Fleisch, damit sich die ruinöse Preisspirale nicht immer weiter nach unten dreht. Und wir sind mit Drittstaaten weiter in Gesprächen, wie Schweinefleisch- Exporte trotz ASP wieder möglich werden. Unsere Schweinehalter sind weder schuld an Corona noch an der ASP – wir werden sie mit den Auswirkungen auch nicht allein lassen.
Corona-Hilfen statt PLH
Die Lage der Schweinehalter ist extrem ruinös. Zum einen ist ein erheblicher Schweinestau entstanden, der durch Corona-bedingte Einschränkungen bei den Schlachtungen hervorgerufen wurde.
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