AgrarpolitikRegionalität zieht, billig gewinnt

Regionalität zieht, billig gewinnt

Rustikale Verkaufsstände in Holzoptik, Flaggen des Heimatlandes, markige Werbeslogans in Mundart und prächtige Bilder von blühenden Weiden: In Supermärkten hat in den letzten Jahren der Trend zu Produkten aus der Heimat bzw. der Region voll durchgeschlagen. Eine ältere Dame in einem Grazer Supermarkt packt gerade Schnitzelfleisch der Marke „Vulkanlandschwein“ in den Einkaufswagen. „Ich finde es toll, dass ich hier im Supermarkt in der Stadt Fleisch kaufen kann, das ca. 30 oder 40 Kilometer entfernt produziert worden ist. In der Region, in der ich selbst viele Bauern kenne, und wo ich weiß wie sie arbeiten“. Damit spiegelt die Dame den Trend zu regionalen Produkten wider. Aber: dem gegenüber stehen auch noch andere Tendenzen. Der Aktionsanteil bei Frischeprodukten im Lebensmitteleinzelhandel etwa nimmt laufend weiter zu – Österreich kommt hier europaweit ein zweifelhafter Spitzenplatz zu. 35 % des Frischfleisches werden in Aktion gekauft. Billig scheint im Endeffekt und auf die Masse gesehen doch noch immer Kaufmotiv Nummer eins zu sein. So lässt sich auch das Nischendasein vieler Bioprodukte erklären – auch wenn diese Segmente von Wachstum begriffen sind. 7,6 % aller Frischeprodukte werden in Österreich in Bio-Qualität gekauft, bei Fleisch sind es rund 4,1 %. In Deutschland ist es noch weniger.

Generell haben Konsumenten in Relation zum ihrem Einkommen noch nie weniger Geld für Lebensmittel ausgegeben als heute. In Österreich sind im Jahr 1954 noch 45 % der Haushaltsausgaben auf Lebensmittel entfallen, bei der letzten Konsumerhebung der Statistik Austria waren es noch 12,1 % (Mit 12,8 % ist die Situation in Deutschland sehr ähnlich).

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