Laut EU-Kommission werden 2024 voraussichtlich knapp 6,8 Mio. t Hülsenfrüchte in der EU geerntet, 10 % mehr als im Vorjahr. Das Rekordniveau von 6,9 Mio. t aus 2017 (EU-28) wird damit nur knapp verfehlt. Besonders bei Futtererbsen wird mit 2,2 Mio. t und einem Anstieg von 16 % im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Zuwachs erwartet. Diese Steigerung beruht laut AMI sowohl auf einer größeren Anbaufläche als auch auf höheren Erträgen.
Soja als wichtigste Leguminose
Mit 2,9 Mio. t und einem Anteil von 43 % an der gesamten Leguminosenernte bleibt die Sojabohne die wichtigste Hülsenfrucht in der EU. Trotz geringerer Erträge wird die Erntemenge voraussichtlich um 5 % höher ausfallen als im Vorjahr, was die größte Ernte seit Beginn der Aufzeichnungen darstellt. Auch der Anbau von Ackerbohnen wurde ausgeweitet; die EU-Kommission erwartet eine Produktion von 1,3 Mio. t, ein Plus von rund 14 % gegenüber dem Vorjahr. Im Gegensatz dazu wird die EU-Ernte von Süßlupinen mit 345.000 t das Vorjahresniveau von 362.000 t nicht erreichen.
Leguminosen weiter fördern
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) betont, dass die positive Anbauentwicklung das Interesse der Erzeuger an Leguminosen bestätigt. Kritisiert wird jedoch, dass deren Beiträge zu Biodiversität und Klimaschutz nicht angemessen vergütet werden. Langfristig müsse sich der Anbau von Körnerleguminosen für die Fruchtfolgeplanung wirtschaftlich lohnen, um die politischen Forderungen nach mehr Resilienz im Ackerbau zu erfüllen. Die UFOP begrüßt die Initiativen des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur Förderung des Leguminosenanbaus, fordert aber, dass die Maßnahmen im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie ausreichend attraktiv gestaltet werden, um die positive Entwicklung weiter zu fördern.
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