LandtechnikBranchennewsRWA und Lagerhäuser: Drei Prozent Umsatzplus

RWA und Lagerhäuser: Drei Prozent Umsatzplus

Neben der Corona-Krise schafft insbesondere die aktuelle Trockenheit schwierige Bedingungen für die heimische Landwirtschaft, heißt es von der RWA.
Quelle: Hersteller

Der Konzern der RWA Raiffeisen Ware Austria blieb 2019 in einem verhaltenen wirtschaftlichen Umfeld auf solidem Kurs, wie das Unternehmen heute mitteilte. Der Konzernumsatz belief sich auf 2,5 Mrd. Euro, mit einer Steigerung von 3,0 %. Das Ergebnis liegt bei 22 Mio. Euro (-1,3 %), wobei laut RWA alle Geschäftsbereiche ihre Beiträge verbessern konnten. Ebenso zufriedenstellend entwickelten sich die österreichischen Lagerhäuser. Diese steigerten ihren Gesamtumsatz ebenfalls um rund 3,0 % auf 4,5 Mrd. Euro, mit einer positiven Umsatzentwicklung in allen Segmenten.

Das Jahr 2019 zeigt die Situation vor der Corona-Krise mit einem durchwachsenen, nicht besonders dynamischen Umfeld in den fünf Geschäftsbereichen Agrar, Technik, Energie, Bau- & Garten sowie Baustoffe. Die Ernte lag im Vorjahr zwar wieder im langjährigen Durchschnitt, viele landwirtschaftliche Betriebe standen aufgrund der schlechten Ernte der Vorjahre aber unter Druck. Im Energiebereich zeigte sich eine hohe Volatilität bei der Rohölnotierung Brent. Weltweit gab es ab dem zweiten Halbjahr 2019 ein abgeschwächtes Wachstum, wodurch auch die österreichischen Exporte abflauten.

Entwicklung RWA & Lagerhäuser 2019

Der Gesamtumsatz des RWA-Konzerns stieg in diesem Umfeld dennoch um 3,0 % und erreichte 2,5 Mrd. Euro. Der Agrar-Umsatz erhöhte sich um rund 7,0 % auf 1,4 Mrd. Euro infolge der besseren Ernte und des größeren Handelsvolumens. Einen Anteil hatte zudem die stabile Entwicklung der acht agrarisch geprägten Tochterunternehmen in den CEE-Ländern. Der Technikumsatz betrug 245 Mio. Euro (+4,5 %) und profitierte von einer hohen Nachfrage in einzelnen Maschinensegmenten sowie bei Ersatzteilen. Eine positive Entwicklung zeigten zudem die Segmente Bau- & Garten mit 114 Mio. Euro (+3,8 %) bzw. Baustoffe mit 31,4 Mio. Euro (+18,8 %). Beim Baustoffumsatz beruht die Steigerung insbesondere auf dem Erwerb des Dachbegrünungs- & Gartenbauunternehmens „Citygreen“. Einzig das Segment Energie zeigte mit 751,1 Mio. Euro (-4,3 %) eine rückläufige Umsatzentwicklung. Grund war sowohl ein Preisrückgang als auch eine geringe Nachfrage nach Heizmaterialien aufgrund des milden Winters. Das Investitionsvolumen in Sachanlagen betrug 2019 49,3 Mio. Euro (2018: 33,4 Mio. Euro) und umfasste unter anderem die Errichtung einer neuen Bio-Saatgutanlage.

Die österreichischen Lagerhäuser steigerten ihren Gesamtumsatz um 2,7 % auf 4,5 Mrd. Euro. Der Agrarumsatz stieg dank des verbesserten Umfelds leicht auf 1,1 Mrd. Euro (+0,3 %). Reüssieren konnten die Lagerhäuser besonders im Technikgeschäft mit 754 Mio. Euro bzw. +3,9 % und im Baustoffsegment mit 754 Mio. Euro bzw. +4,7 %. Positiv verliefen in einem nicht einfachen Markt zudem das Bau- & Gartengeschäft mit 598 Mio. Euro (+3,0 %) sowie das Energiegeschäft mit 1,2 Mrd. Euro (+2,9 %).

An den rund 1.020 Lagerhaus-Standorten sind rund. 12.500 Mitarbeiter beschäftigt. Mehr als 100.000 Mitglieder zählen die Lagerhaus-Genossenschaften.

Versorgung trotz der Corona-Krise

Seit Beginn der Corona-Krise bestand die Leistung der RWA und der Lagerhäuser darin, trotz schwieriger Bedingungen und Einschränkungen die Versorgung für Landwirte und ländliche Bevölkerung nahezu lückenlos aufrechtzuerhalten. Dies umfasst die Versorgung mit agrarischen Betriebsmitteln, Landtechnik, Treibstoffen und Heizmaterialien als auch einen Notbetrieb in Werkstätten. Im Bau- und Gartenmarktbereich stellten die Lagerhäuser die Versorgung durch kurzfristige Hauszustellungen bzw. den Lagerhaus Online-Shop sicher.

„Durch die Stabilität der Genossenschaften sowie deren vorausschauende, großzügige Einlagerungspolitik besteht ein großes Vertrauen in die Lagerhäuser, deren Wert in Krisenzeiten nochmals deutlicher wird. Dadurch konnten wir in den letzten Wochen Panikkäufe im Agrarsektor weitgehend vermeiden, sich ergebende Lücken rasch schließen und für die Landwirte den Frühjahrsanbau sicherstellen. Aufgrund der stabilen Unternehmensstrukturen können und werden RWA und Lagerhäuser gemeinsam die Versorgung auch im weiteren Krisenverlauf bestmöglich sicherstellen“, so RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf.

RWA-Generaldirektor DI Reinhard Wolf.
Quelle: Georges Schneider

Geschäftsentwicklung in Krisenzeiten

Die aktuelle Situation im agrarischen Bereich ist geprägt durch die Corona-Krise und einer der möglicherweise größten Trockenheitsperioden seit vielen Jahren bzw. Jahrzehnten. Aufgrund des Corona-Virus nahm die Volatilität der Getreidepreise an den internationalen Börsen erheblich zu. Für weitere Unsicherheit sorgt die große Nähe der Landwirtschaft zu stark betroffenen Wirtschaftssektoren wie Gastronomie und Tourismus. Deutlich negativer ist aktuell aber der fehlende Niederschlag infolge des Klimawandels, der zu einer stark beeinträchtigten Erntemenge führen könnte. Aufgrund dieser Situation ist auch im Technikbereich mit einer geringeren Nachfrage der Landwirte zu rechnen.

Das Bau- und Gartenmarktgeschäft war vom Shut-Down im Frühling stark betroffen, da dieser die wichtigste Geschäftsphase des Jahres darstellt. Hier rechnet der RWA-Konzern mit empfindlichen Umsatzeinbußen. Der weitere Verlauf hänge von der Entwicklung der Konsumnachfrage und der allgemeinen Wirtschaftslage ab. Mit einem normalen Geschäftsverlauf sei erst wieder im Jahr 2021 zu rechnen. Die allgemeine Konjunktur werde zudem auch über die Entwicklung im Baustoffbereich entscheiden. Negative Auswirkungen werde in jedem Fall der bereits zuvor bestehende Facharbeitermangel haben, der durch den Wegfall von Facharbeitern aus Osteuropa weiter verschärft wurde. Zu einer positiven Geschäftsentwicklung kam es zuletzt im Energiesegment. Während Treibstoffe rückläufig waren, führte der historische Ölpreisverfall zu einer hohen Nachfrage insbesondere nach Heizöl. Ebenso wurden Pellets und Briketts verstärkt nachgefragt.

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