ForstSäen mit der Drohne: Wald der Zukunft kommt von oben

Säen mit der Drohne: Wald der Zukunft kommt von oben

ÖBf-Testeinsatz für Saatgutdrohne zur Wiederbewaldung im steilen Schutzwald auf Versuchsflächen im Zillertal
Quelle: ÖBf/W. Lackner

Auf Versuchsflächen in der Nähe von Mayrhofen, die insgesamt rund vier Hektar groß sind, brachte eine Drohne mithilfe modernster GPS-Technologie speziell zusammengestelltes Saatgut aus. Ziel ist es, die steilen Schutzwaldhänge im ÖBf-Forstrevier Hinteres Zillertal nach Sturmereignissen im Jahr 2023 rasch zu stabilisieren und gleichzeitig die Grundlage für neue, klimafitte Wälder zu schaffen.

Lärche, Weißkiefer, Grauerle und Bergahorn

Das verwendete Saatgut wurde gezielt auf die Witterungs- und Bodenverhältnisse vor Ort abgestimmt. Samen von Lärche, Weißkiefer, Grauerle, Eberesche und Bergahorn aus der ÖBf-eigenen Klenge, einer speziellen Saatgutaufbereitungsanlage, sollen die Grundlage für einen artenreichen Mischwald bilden. Ergänzend dazu haben die Forstexperten eine Saatgutmischung aus über 40 verschiedenen krautigen Pflanzen ausgebracht.

Die Drohne wird mit einer speziellen Saatgutmischung aus zukunftsfitten Baumarten und krautigen Pflanzen befüllt.
Quelle: ÖBf/Lackner

Eine spezielle Pelletierung aus natürlichen Ausgangsstoffen schützt die Samen vor äußeren Einflüssen wie etwa Trockenheit oder Mäuse- und Vogelfraß und verbessert die Keimchancen. Der Aussaatzeitpunkt im Spätherbst wurde bewusst gewählt, da manche Samen die Winterkeimruhe unter der Schneedecke benötigen, bevor sie im Frühjahr austreiben. Bei den Aussaatflügen wurden rund 14 kg Baumsamen sowie 25 kg Pflanzensamen ausgebracht. Mit der pelletierten Ummantelung beträgt das transportierte Gewicht rund 70 kg.

Saatgutdrohne für Aufforstungen aus der Luft

Die eingesetzte Saatgutdrohne wurde speziell für den Einsatz in der forstlichen Praxis entwickelt, hat eine Spannweite von rund 2,5 Metern und kann pro Flug bis zu 20 kg Saatgut-Pellets transportieren. Sie fliegt in einer maximalen Höhe von 15 Metern entlang zentimetergenau berechneter Flugrouten, die mithilfe eines GPS-gestützten 3D-Computermodells erstellt werden. So können auch komplexe Steillagen und Hindernisse berücksichtigt werden. Während des Fluges wird das Saatgut, das sich in einem Transportbehälter unter der Drohne befindet, gleichmäßig ausgestreut. Die Bundesforste setzen das innovative Testprojekt in Zusammenarbeit mit der Berliner Firma Skyseed um, die sowohl die Saatgutdrohne als auch das Pelletierungsverfahren selbst entwickelt hat.

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