Die Bäume sind voller Äpfel und Birnen, einiges an Fallobst liegt bereits im hohen Gras. Oft verfaulen Äpfel und Birnen wenig später ungenutzt – eine unbefriedigende Situation für Aurelio Oberascher. So wie ihm geht es jedes Jahr auch vielen anderen Obstbaumbesitzern. Deshalb entschied sich der 33-Jährige vor drei Jahren dazu, eine mobile Obstpresse zu bauen und so das Obst sinnvoll zu verwerten. Mit der mobilen Obstpresse, die auf einen Anhänger montiert ist, fährt der Steirer von Anfang September bis Mitte Oktober Gemeinden rund um Graz an. „Meistens organisieren sich Privatpersonen untereinander. Manchmal habe ich auch Anfragen von Obstbauvereinen“, erzählt er. Mitte August steht dann der Tourplan fest.
Eigene Kreationen ausprobieren
Die Presstage laufen in der Regel immer ähnlich ab. Etwa eine Stunde dauert der Aufbau der Anlage, um 9 Uhr geht dann das Pressen los. „Für die Inbetriebnahme der Maschine brauchen wir lediglich Trinkwasser sowie einen Starkstromanschluss“, sagt Oberascher.
Da die Kunden die genaue Menge schwer abschätzen können, gibt es keine Termine. „Jeder, der sein Obst pressen lassen möchte, braucht es nur abzuladen und kann den Saft später wieder abholen“, erklärt Oberascher die Vorgangsweise. In einer Stunde werden höchstens 200 Liter gepresst. Die maximale Menge, die angeliefert werden sollte, ist 500 kg Obst. „Vor allem für Kunden mit Kleinstmengen ist das Pressen interessant“, sagt der gelernte Koch. Bereits eine Mindestmenge von 50 kg Obst, das sind ungefähr 30 Liter Saft, kann gepresst werden. Ab 1,5 t Obst fährt die mobile Saftpresse Privatkunden auch direkt an. Beim Pressen wird Oberascher von einem Angestellten unterstützt. Alleine wäre auch der Auf- und Abbau nicht möglich. Fallobst eignet sich zum Pressen am besten. „Bei uns haben die Kunden die Möglichkeit, Neues auszuprobieren. Wir können beispielsweise Birnen mit Quitten mischen oder sortenrein pressen“, erklärt der Liebocher. Weintrauben können allerdings nur zu einem geringen Anteil dazu gemischt werden, denn ihre schleimigen Kerne verstopfen die Presstücher. Der Plan von Oberascher ist es, in Zukunft eine andere Presse anzukaufen, mit der auch Weintrauben verarbeitet werden können.
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