AckerbauSBR und BKW: Krankheitserreger im Doppelpack

SBR und BKW: Krankheitserreger im Doppelpack

Die Schilf-Glasflügelzikaden verbreiten die Krankheitserreger bei Rüben und Kartoffeln.
Quelle: Uni Göppingen,

Gelbe Blätter und welke Pflanzen – typische Symptome für das Syndrom niedriger Zuckergehalte (SBR) bei Rüben und die Bakterielle Kartoffelknollenwelke (BKW). Die Krankheiten werden durch die Stolbur-Phytoplasmen Candidatus Phytoplasma solani bzw. das Proteobakterium Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus verursacht.

Während früher meist nur einer der beiden Erreger zu Gange war, leiden die Pflanzen heute zunehmend an einer Doppelinfektion durch beide Bakterienarten. Die Folge: Beim Befall mit nur einem Erreger haben die Rüben beispielsweise zwar niedrigere Zuckergehalte, die Pflanzen sind aber trotzdem noch überlebensfähig. Durch eine Doppelbeladung mit zwei Bakterienarten sterben die Kulturen meist jedoch komplett ab.

Das hat nun die Forschungsgruppe BETA-SOL in einer neuen Studie veröffentlicht. Die beteiligten Wissenschaftler fanden auf mehr als einem Drittel der insgesamt 200 untersuchten Zuckerrüben-Proben beide Erreger. Den Welke-Erreger Phytoplasma Solani allein wiesen sie in 19 % der Proben nach, das Vergilbungsbakterium Arsenophonus phytopathogenicus in 15 %. Bei Kartoffeln dominiert dieses Proteo-Bakterium das Krankheitsgeschehen. In 48 % der analysierten Proben fanden sich nur diese Erreger, in 8 % nur das Stolbur-Bakterium. Beide Erreger zusammen hat das Forscherteam in 22 % der Proben nachgewiesen. Ein weiteres Fünftel der Proben ist nicht infiziert gewesen. Entgegen bisheriger Annahmen gehen bei den Kartoffeln die Vergilbungssymptome allerdings stärker von dem eigentlichen Welke-Erreger Phytoplasma Solani aus.

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00