DirektvermarktungSchafwollpellets: Was steckt dahinter?

Schafwollpellets: Was steckt dahinter?

Aus Schafwolle lassen sich Düngerpellets herstellen.
Quelle: Trummer

Der Preis für rein weiße Wolle liegt in Österreich aktuell bei rund 60 Cent. In den schafreichen Regionen Deutschlands bekommt man für Merinowolle nicht einmal 30 Cent. Färbige oder sehr grobe Wolle wird, wenn überhaupt, nur zum halben Preis übernommen. Bei Kosten für einen externen Schafscherer von drei bis fünf Euro und einem Wollertrag von 4 kg pro Schaf ist selbst Wolle bester Qualität kaum kostendeckend. Das Haarkleid von Fleisch- und Landrassen wird bei kleinen Betrieben meist zum Nullkostenbeitrag vom Schafscherer „entsorgt“. Wie Sie aus minderwertiger Wolle Profit generieren können?

Wollpellets

Ist von minderwertiger Wolle die Rede, so ist damit grobe, stark verschmutzte sowie gelb verfärbte oder schwarze Wolle gemeint. Der Trend zum Einsatz von Naturdüngern im Hausgarten hat in den letzten Jahren auch einen Markt für minderwertige Wolle erschlossen. Reine Schafwolle enthält neben 5 % Kalium, einem geringen Anteil an Phosphor und Magnesium, auch mehr als 10 % Stickstoff. Sie ist damit ein wertvoller Dünger, der sich langsam zersetzt und erst nach und nach seine Nährstoffe freigibt. Da Schafwolle laut der Verordnung EG Nr. 1069/2009 der Europäischen Union als tierisches Nebenprodukt der Kategorie 3 gilt, darf Schafwolle nicht im unbehandelten Zustand als Düngemittel eingesetzt werden.
Das Pelletieren von Wolle stellt eine Möglichkeit dar, ungewaschene Wolle als Düngemittel zu vermarkten. Dazu werden Matrizenpressen verwendet. Sie bestehen aus im Kreis laufenden Metallrädern die die Wolle durch eine Lochscheibe, die sogenannte Matrize, drücken. Durch das Verdichten entstehen Temperaturen von 80 bis 135°C. Krankheitserreger sterben ab und die Wolle darf am Feld oder im Gartenbeet ausgebracht werden.
Die Anzahl an Betrieben die aus Wolle Pellets herstellen ist österreich- und deutschlandweit gering. Die hohen Investitionskosten für Pelletspresse und Vorverarbeitung schrecken noch immer viele Schafhalter ab. Billige „Chinapressen“ eigenen sich nämlich nicht für die professionelle Herstellung des Naturdüngers.
Wie die Kosten-Nutzen-Rechnung in der Praxis ausfällt, welche Lösungen es für kleine Betriebe gibt und wo derzeit der Schuh drückt?
Wir waren bei einem Praktiker zu Besuch und haben nachgefragt.

Was der Artikel noch für Sie bereit hält:

  • Wollqualität

  • Interview mit einem Praktiker

Das könnte Sie auch interessieren

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00