ForstSchneller zum Zieldurchmesser

Schneller zum Zieldurchmesser

Von Andreas EHRING und Oswald KELLER

Bei baumzahlarm erwachsenen und stark differenzierten Laubholzkulturen entspricht die natürliche Astreinigung häufig nicht den waldbaulichen Erwartungen. Die Grünastung eröffnet die Möglichkeit, vitale und wipfelschäftige Laubbäume als Z-Bäume („Zukunftsbäume“, die den Endbestand bilden sollen) auszuwählen und die gewünschte astfreie Schaftlänge durch Astung zu erzielen. Unter der Zielsetzung der Wertholzproduktion ist es entscheidend, dass das Abschneiden der Äste keine negativen Auswirkungen auf die Holzqualität hat. In Ästungsmerkblättern wird meist ein Astdurchmesser von maximal 3 cm Stärke genannt. Diese Vorgabe ist im Forstbetrieb kaum einzuhalten, da Laubbäume mit steilen Astabgangswinkeln sehr rasch deutlich stärkere Äste entwickeln. Die Ergebnisse aus dem Laubholz-Grünastungsversuch der Forstlichen Versuchsund Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg zeigen, dass die Astdimension bei korrekter Schnittführung über 3 cm liegen kann. Das stammparallele Abtrennen der Äste galt lange als optimale Schnittführung, um einen möglichst großen astfreien Mantel und eine rasche Überwallung zu erzielen. Aus der Baumpflege ist jedoch bekannt, dass gerade diese Schnittführung häufig zu Verletzungen des Stammgewebes führt, die Stammverfärbungen, Risse oder sogar Stammfäule zur Folge haben kann.

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