Beim Tiroler Bergschaf kamen schon früher immer wieder braune, schwarze und gescheckte Tiere vor. Durch die Spezialisierung auf das weiße Bergschaf sind dies Farbschläge fast in Vergessenheit geraten und waren vom Aussterben bedroht. Gescheckte Bergschafe gelten als sehr vital und robust und kommen in den Tiroler Bergen gut zurecht. Die Schafe sind mit ihren harten Klauen besonders trittsicher und aufgrund ihrer Wollstruktur wetterfest. Deshalb wird auf eine korrekte Beinstellung mit straffer Fessel und geschlossener Klaue besonders viel Wert gelegt. Das Euter soll gut aufgehängt und die Striche sollen korrekt (leicht seitlich abstehend) am Euterboden angesetzt sein. Fruchtbarkeit und Muttereigenschaften sind ausgezeichnet und frühreife Jungtiere können bereits mit sechs Monaten belegt werden. Der Brunstzyklus vom Bergschaf ist asaisonal. Widder wiegen zwischen 80 und 120 kg und werden 70 – 85 cm groß. Schafe werden zwischen 70 und 80 kg schwer und 65 – 75 cm groß. Der Wollertrag beim Widder liegt bei 6 – 7 kg pro Jahr, beim Schaf bei 4 – 5 kg, die Wolle soll mittellang und nicht zu grob sein. Kopf und Stirn sind bewollt und der Kopf geramst und schmal. Beide Geschlechter sind hornlos und tragen breite, anliegende Hängeohren, die etwa die Länge des Kopfes erreichen. Die Beine sind unbewollt.
Anspruchsvolle Zucht
Das Braune Bergschaf wird in den Farbschlägen hell- bis dunkelbraun, schwarz sowie schwarz/weiß- oder braun/weiß-gescheckt gezüchtet. Eine Mischung von schwarzen und braunen Flecken ist nicht zulässig. Bei gescheckten Tieren sollte die Farbe auf etwa 50 % des Körpers verteilt sein. Die farbigen Flecken sollten möglichst kreisrund und scharf abgetrennt sein. Weisen die Flecken am Übergang einen grauen Rand auf, „grenzen sie aus“, was in der Zucht nicht erwünscht ist. Innerhalb der kreisrunden Farbflecken dürfen keine weißen Pigmente vorhanden sein und in den weißen Flächen sollen keine schwarzen Härchen zu finden sein. Ob diese Ansprüche erreicht werden, wird oft erst nach der ersten Schur sichtbar. Das macht die Zucht auf die richtige Farbgebung neben der Zucht auf die Körpermerkmale besonders anspruchsvoll. Beim gescheckten Typ muss der Kopf bis zum Halsansatz entweder einfarbig braun oder schwarz sein und es muss hinter der Stirnbewollung ein nicht zu großer weißer Stern (Haube) vorhanden sein. Das Braune Bergschaf im Farbschlag gescheckt zählt zu den gefährdeten Nutztierrassen. Die Zahl der braungescheckten Tiere geht leider immer weiter zurück.
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