Wenn Lämmer und Kitze mit Muskelschwäche zur Welt kommen, könnte Selenmangel der Grund sein. Hierzulande enthält das Grünland zu wenig Selen, der Tierhalter muss also aktiv werden, um einen Mangel zu verhindern.
Selen ist ein Spurenelement, das über die Nahrung aufgenommen wird. Ein Mangel an Selen ist immer ernährungsbedingt und tritt meist bei Jungtieren auf. Lämmer und Kitze mit Selenmangel leiden an Muskelschwund und Muskelfunktionsstörungen (Weißmuskelkrankheit). Bei Jungtieren sind diese Symptome relativ spezifisch und bereits seit langem bekannt. Selen hat im Körper die wichtige Aufgabe, schädliche Stoffe zu binden und zu entgiften. Selen und Vitamin E können sich in dieser Funktion teilweise vertreten. Die Versorgung der Tiere hängt wesentlich vom Selengehalt des Futters sowie von der Verfügbarkeit des Selens im Futter ab. Organisch gebundenes Selen (z. B. in Pflanzen enthaltenes Selen) ist für den Organismus allgemein besser verfügbar als anorganisch gebundenes Selen (Selensalze).
Zu wenig Selen im Grünland
Der Selen-Gehalt im Grundfutter schwankt sehr stark und es bestehen große regionale Unterschiede im Grünland. Untersuchungen haben gezeigt, dass in den meisten Grünlandbeständen Deutschlands Gehaltswerte von deutlich unter 100 ?g/kg Trockenmasse (TM) enthalten sind. Für eine optimale Versorgung sind aber mindestens 200 ?g/kg TM in der Ration nötig. Auch in Österreich ist eine deutliche Unterversorgung an Selen (27–77 ?g/kg TM) erwiesen. Werden Muttertiere während der Trächtigkeit zu wenig mit Selen versorgt, leiden die Neugeborenen an Muskelschwäche und sind unfähig, nach der Geburt aufzustehen oder den Kopf zu heben. Diese unterversorgten Lämmer haben meist ein geringeres Geburtsgewicht, sind abgemagert und leiden unter Saugschwäche.
Wie Sie Mangelerscheinungen effektiv vorbeugen können, lesen Sie im vollständigen Artikel in Schafe & Ziegen aktuell Ausgabe 5/2016.
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