Schweinekostüm gibt in der Mottenkiste keine Ruhe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Der Fasching ist längst vorbei, trotzdem kommt das Schweinekostüm in der Mottenkiste nicht selig zur Ruhe. Und zwar deshalb nicht, weil der Verein gegen Tierfabriken (VGT) seine bauernunfreundlichen Auftritte in Österreichs Öffentlichkeit stets mit Tiermaskerade inszeniert. Wie zuletzt geschehen am Fachtag Schweinehaltung der überparteilichen Plattform Ökosoziales Forum.

Vor dem Tagungsgebäude stellten sich fünf VGT-Demonstranten zur Schau. Dort trafen sie aber zu ihrer Überraschung auf zehn Gegendemonstranten, die aus der lokalen Bauernschaft stammten. Eine, die couragiert widersprach, war Christina Obermair. Die Landwirtin führt mit ihrem Mann einen Betrieb mit konventioneller Ferkelproduktion und Tierwohl-Schweinemast. Wie die Oberösterreicherin die Kundgebung des VGT wahrnahm, was in der Kommunikation zwischen den selbsternannten Tierschützern und den Bauern ablief und warum die NGO-Krawallos wie erwartet einen enttäuschenden Eindruck hinterließen, schildert sie in ihrem Erlebnisbericht (ab Seite 40). Eines bestätigte sich für Christina Obermair und die anwesenden Bauern: Forderungen an die Landwirtschaft zu stellen, ist einfach – solange man sie nicht selbst umsetzen muss.

Themenwechsel: Ohne Frauen läuft in der Land- und Forstwirtschaft nichts. Das ist (hoffentlich) bekannt. Dass aber immer mehr Frauen gerade in der Männerdomäne Landtechnik Fuß fassen, überrascht heutzutage doch noch so manchen Zeitgenossen. Anhänger kuppeln, den optimalen Reifendruck einstellen, Lichtkabel reparieren, Ladung sichern. Das und noch mehr lernen Frauen in eigens für sie konzipierten Landtechnikkursen.

Es zeigt sich: Bäuerinnen stehen Männern auch beim Traktorwarten und Staplerfahren um nichts nach, wie Katharina Engler in ihrem Beitrag darlegt (ab Seite 52). Ein toller Aspekt, der einmal mehr bestätigt, was Frauen auf unseren Betrieben alles leisten.

Viel Freude mit der neuen Ausgabe des LANDWIRT!

Herzliche Grüße, Ihr
Christoph Gruber