In der Schweiz hat die Eiernachfrage 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) teilte am Dienstag, 15. April 2025 mit, dass im vergangenen Jahr insgesamt rund 1,797 Mrd. Eier nachgefragt wurden, das waren um 96 Mio. Stück oder 5,7 % mehr als im Vorjahr. Somit konnte selbst die hohe Nachfrage während der Corona-Pandemie übertroffen werden. Mit dem Bevölkerungswachstum von 0,9 % kann ein Teil des gestiegenen inländischen Eierkonsums erklärt werden, so das BLW. Der eigentliche Treiber der Nachfrage war jedoch der höhere Pro-Kopf-Verbrauch, dieser legte 2024 im Vorjahresvergleich um 4,7 % zu und lag somit bei einem neuen Rekordwert von 197,7 Eiern.
Trend zu Freiland- und Bio-Eier
Das BLW gibt an, dass die inländische Eierproduktion 2024 im Vorjahresvergleich um 2,8 % auf insgesamt 1,124 Mrd. Eier gesteigert werden konnte. Dennoch reichte das nicht aus aus, um die gestiegene Nachfrage vollständig zu decken. Daher wurde das Teilzollkontingent für Konsumeier vorübergehend auf 7.500 t erhöht. Unterm Strich legten die Importe um 10,8 % auf 674 Mio. Eier zu. Infolgedessen sank der Selbstversorgungsgrad auf gerade mal 62,5 %. Die höhere Zahl der verkauften Eier im Einzelhandel wurde maßgeblich durch Importware gedeckt. Deren Absatz wuchs im Vorjahresvergleich um 10,5 %. Schweizer Konsumeier konnten ihren Absatz um nur 2 % steigern. Laut BLW findet am Schweizer Eiermarkt schon seit längerem ein struktureller Wandel statt. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil der Bodenhaltungseier deutlich zurück gegangen. Im Gegensatz dazu stieg der Anteil von Eiern aus Freiland- und Bio-Haltung stark. 2024 blieben die Produzentenpreise für alle Haltungsformen relativ konstant.
Küketöten wird 2025 beendet
2025 wird in der Schweiz das Töten männlicher Küken schrittweise beendet. Die Lösung der Branche sehe vor, dass die dadurch entstehenden Kosten über einen höheren Produzentenpreis vergütet werden sollen. Daher ist 2025 mit einem leichten Anstieg zu rechnen. Laut BLW erfolgt im Bio-Bereich der Ausstieg über die Aufzucht von Bruderhähnen und die Haltung von Zweinutzungshennen. Im konventionellen Bereich würden hingegen männliche Embryos mittels Geschlechtserkennung aussortiert, noch bevor das embryonale Schmerzempfinden einsetze. AgE
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