Während die Menschen weltweit immer mehr Fisch essen, ist der Konsum in Österreich über die vergangenen zwei Jahrzehnte relativ konstant geblieben. Pro Kopf werden in Österreich jährlich rund 13 Kilogramm Fisch konsumiert. Das sind rund 71.000 Tonnen pro Jahr. Im weltweiten Vergleich ist das wenig, auch im EU-Durchschnitt wird mit rund 25 Kilogramm deutlich mehr Fisch gegessen als in Österreich. Bei diesen Zahlen handelt es sich um das Fanggewicht, also das Gewicht des ganzen Fisches, noch bevor er verarbeitet worden ist. Berücksichtigt man nur das Gewicht des fertigen Fischproduktes, also etwa eines Filets, dann kommen die Österreicherinnen und Österreicher auf durchschnittlich sieben bis acht Kilogramm Fisch pro Jahr.
Diese Menge kann aber nur zu einem Bruchteil aus heimischer Produktion gedeckt werden: 2023 wurden in Österreich rund 5.200 Tonnen Speisefisch produziert. Ein Teil davon wurde exportiert und über 77.500 Tonnen importiert. Würden wir ausschließlich heimischen Fisch essen, dann wäre unsere Jahresproduktion also bereits im Jänner aufgegessen.
Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben, sagt dazu: „Wir essen in Österreich eigentlich zu wenig Fisch: Wir schaffen es durchschnittlich nur auf die Hälfte der Menge, die die allgemeine Ernährungsempfehlung für Fisch vorsieht.“
Heimische Fischarten bedroht oder ausgestorben
Die Regenbogen- beziehungsweise Lachsforelle ist die beliebteste heimische Speisefischart. Von ihr wird am meisten produziert, gefolgt von Bachsaibling und Karpfen. Generell gab es in Österreich früher eine deutlich größere Vielfalt an Fischarten. Heute gilt mehr als die Hälfte der heimischen Arten als gefährdet oder ausgestorben. Die Gründe dafür sind vielfältig, liegen jedoch vor allem in der Regulierung von Gewässern durch den Menschen und in zum Teil veralteten Wasserkraftwerken, die die Fische am Wandern hindern. Aber auch der Klimawandel, die Ausbreitung invasiver Arten und die Land- und Forstwirtschaft tragen dazu bei, dass es in Österreich heute deutlich weniger Fischarten gibt.
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