ForstSicher arbeiten im Schadholz

Sicher arbeiten im Schadholz

Quelle: SVLG

Klar ist: Arbeitssicherheit im Schadholz nur gelingt, wenn

  • das notwendige Fachkundeniveau vorhanden ist,
  • die erforderlichen Maschinen und Werkzeuge verfügbar sind sowie
  • ein prüfender Blick die handwerkliche Arbeitsqualität im Auge behält.

Die seilwindenunterstützte Fällung beurteilten die Teilnehmer des Fachgesprächs gleich nach dem Maschineneinsatz als sicherste Methode im Schadholz. Voraussetzung ist, dass die anspruchsvolle Arbeit nach dem Stand der Technik beherrscht wird. Oft ist die korrekte Schnitttechnik unbekannt und außerdem besteht Verbesserungsbedarf bei der Technik zur Seileinbringung. Als Negativbeispiel wurde dazu das Anschlagen des Windenseils am Baum in Reichhöhe sowie das Benutzen der Anlegegleiter genannt.

Absage für Schlagkeilen im Schadholz

Die erschütterungsarmen technischen Fällkeile sind ergonomisch ein Meilenstein für die Branche und scheinen zunehmend das altbekannte „Schlagkeilen“ abzulösen. Dem Schlagkeilen im Schadholz erteilten alle Teilnehmenden eine Absage. Die ferngesteuerten Fällkeile werden als Sicherheitsgewinn angesehen, insbesondere im Schadholz. Dies setzt voraus, dass das Holz im Stammfußbereich stabil genug ist. Allerdings wird das Gewicht der funkferngesteuerten Fällkeile noch als zu hoch empfunden. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die am Baum manuell bedienbaren technischen Fällkeile zwar erschütterungsarm sind, im morschen Schadholz allerdings kritisch zu sehen seien. Schließlich gilt es, „weg vom Baum“ zu sein, wenn er für das Zufallbringen angehoben wird.

Zufallbringen: Moment des höchsten Unfallrisikos

Hinsichtlich des Zufallbringens des Baumes – der Teilarbeit mit dem wohl höchsten Unfallrisiko bei der Waldarbeit – wurde das Umziehen von Schadholzbäumen, also ohne zu schneiden, von den Teilnehmenden allenfalls als Lösung für eindeutige Baumsituationen, schwaches oder morsches Holz, gesehen. Wenn der Baum zu stark ist bzw. noch zu fest im Boden verankert ist, ist das Umziehen zu riskant und das Material leidet.

Einsatz von Technik positiv bewertet

Vorgestellte Produktentwicklungen, die mit Hilfe von technischen Konstruktionen schutzschildartig die am Baum schneidenden Personen vor herabfallenden Baumteilen bewahren sollen, fanden kaum Resonanz. Auch wegen der fehlenden Praxiserfahrung und geringen Verbreitung dieser Produkte wurden diese für wenig praxistauglich erachtet. Den Einsatz von Technik für gefährliche Teilarbeiten im Schadholz sahen die Teilnehmenden überwiegend positiv. Nicht zuletzt wegen der begrenzten Maschinenkapazitäten sollten alle technischen Möglichkeiten, wenn sie sicher und effektiv sind, zum Einsatz kommen. Die Erarbeitung neuer sicherer Methoden sollte auch in diesem Falle von berufenen Stellen erfolgen.

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