LandlebenSilvester Feuerwerke belasten die Umwelt

Silvester Feuerwerke belasten die Umwelt

Silvester Rakten Müll
Die Überreste der Rakete bleiben oft auf Acker und Wiese liegen.
Quelle: LK Oberösterreich

Jährlich werden in Österreich mehr als zehn Millionen Euro für Raketen und Neujahrskracher ausgegeben. Nach einer solchen Silvesternacht folgen je nach Wetterlage bis zu acht „Feinstaubtage“, an denen die erlaubten Grenzwerte für die Feinstaubbelastung überschritten werden. Die Schadstoffbelastung in der Luft ist vor allem in Städten oft so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Die Belastungen mit Schwermetallen können einen gesundheitlich bedenklichen Wert erreichen. Winzige Feinstaubpartikel können die Atemwege reizen und auf Dauer die Lungenfunktion stören. Auch der Schwefelgehalt ist beachtlich.

Dazu kommt Lärm und Müll

Neben der Belastung durch Schwermetalle kommt es zusätzlich zu einer enormen Schallbelastung. Feuerwerke erreichen in einem Umkreis von 15 Metern einen Schallpegel von 190 Dezibel. Ein Düsentriebwerk erreicht in 25 Meter Entfernung „nur“ einen Schallpegel von 140 Dezibel.
„Außerdem hinterlässt ein Feuerwerk eine Menge Müll – nämlich rund 1.000 Tonnen. Während der Müll in der Stadt von der Müllabfuhr entfernt wird, bleiben viele Feuerwerksreste auf unseren Wiesen und Feldern oftmals einfach liegen und gefährden oft bis ins Frühjahr hinein unsere Nutztiere“, so Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.

Während des Jahres sind die Hauptquellen von Feinstaub der Reifenabrieb des Verkehres und die Industrie. Zu Silvester werden durch Feuerwerkskörper allerdings 10 Prozent des Feinstaubes emittiert, den der Verkehr sonst in einem ganzen Jahr in Österreich erzeugt. Die Feinstaubbelastung ist also in der Silvesternacht die höchste des ganzen Jahres. Beim Explodieren werden die herrlichsten Farben sichtbar. Rot und grün, blau und gold erstrahlen am Himmel. Für diese Farbeffekte ist jedoch der Einsatz von hochgiftigen Schwermetallen, wie Strontium, Arsen, Blei etc. notwendig. Diese belasten besonders stehende Gewässer und Böden.

Nicht nur der Lärm, auch Lichteffekte des Feuerwerks werden von Tieren als Gefahr wahrgenommen und treiben die Wildtiere in die Flucht. Vögel, die nachts aufgeschreckt ihre Schlafplätze verlassen und sich verirren, steigen bis auf 1.000 Meter Höhe. Das bedeutet für die Vögel einen extremen Energieverbrauch und kann dazu führen, dass einige von ihnen vor Erschöpfung sterben. Selbst Igel sind in Gefahr: Sie zucken im Schlaf zusammen und verbrauchen dadurch wichtige Energie, die eigentlich zum Überwintern nötig wäre. Wenn die Plastikteile der zerborstenen Geschosse wieder auf der Erde ankommen und herumliegen, verwechseln Tiere sie immer wieder mit Futter bzw. können sie nächstes Jahr ins Grünfutter bzw. Heu gelangen und große Schäden anrichten. Nicht zuletzt leiden auch unsere Haus- und Nutztiere unter der Knallerei.

Verkaufsstopp im Lebensmitteleinzelhandel

Etliche Lebensmittelketten und Diskonter verkaufen diese Jahr zu Silvester keine Raketen und Neujahrskracher mehr. „Der Bauernbund spricht sich schon jahrelang für das Unterlassen der Knallerei aus. Der Verkaufsstopp ist daher ein positives Zeichen und ein Weg in die richtige Richtung“, so OÖ Bauernbund-Direktor Ing. Wolfgang Wallner.

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