ForstSo reagiert der Wald auf den Klimawandel

So reagiert der Wald auf den Klimawandel

Um die empfindlichen Sensoren vor Sonneneinstrahlung abzuschirmen, hüllen die Forscher Stämme in Thermomatten. Foto: Anna-Maria Walli

In einem Wald der Österreichischen Bundesforste nahe Klausen-Leopoldsdorf südlich von Wien tragen einige Buchen eigenartige Alumäntel um ihre Stämme, aus denen Drähte in den laubbedeckten Waldboden führen. Was anmutet wie aus einem Science-Fiction-Film, dient dem Projekt mit dem etwas nüchternen Titel „Infrastruktur zur Erforschung der Wirkungen extremer Klimaereignisse auf den Kohlenstoff-, Wasser- und Stickstoffkreislauf“. Hier wird ergründet, wie sich zum Beispiel Starkregen und Trockenheit auf die Stoffwechsel-Vorgänge des Waldes auswirken.
Karl Gartner, Meteorologe  und Standortökologe am Institut für Waldökologie und Boden des Bundesforschungzentrums für Wald (BFW), nimmt einer Buche ihren Alumantel ab und gibt den Blick auf die darunterliegende Verkabelung frei. „Das ist ein Sensor zur Saftstrommessung“, erklärt der Wissenschaftler. „Im Stamm steckt ein Heizplättchen, das den Baumsaft erwärmt, wenn er daran vorbeifließt. Auf seinem Weg zu den Blättern nimmt der Saft die hinzugefügte Wärme mit. Einige Zentimeter darüber stecken drei weitere Metallplättchen im Holz und messen die Temperatur des Saftes. Wenn der Saftstrom stärker ist, wird mehr Wärme abgeführt und das Heizplättchen muss mehr heizen, um diesen Temperaturunterschied konstant zu halten. Wir definieren die Stärke des Saftstromes anhand des Verbrauchs für die Heizung. Der Unterschied zwischen Heiz- und  Mess-Elementen soll immer ein Grad betragen.“
An den Stämmen hängen auch noch Dendrometer, die Änderungen der Baumdicke im Mikrometerbereich messen. „Verbrauchen Bäume Wasser – man nennt das Transpiration –, saugt der Baum das Wasser aus dem Boden durch dünne Kapillargefäße bis in die Blätter hinauf

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