Der bayerische Ertragsdurchschnitt liegt dieses Jahr bei 69 dt/ha, leicht unter dem Vorjahresniveau und deutlich unter dem zehnjährigen Mittel von 76 dt/ha. Die Proteingehalte sind mit 11,7 % etwas besser als im Vorjahr, liegen jedoch klar unter dem zehnjährigen Schnitt von 12,4 %. A-Weizen ohne Fusarium ist daher gefragt. Das spiegelt sich auch in der Preisdifferenz zwischen den Qualitäten wider. Regen und hohe Temperaturen führten in diesem Jahr zu einem höheren Krankheitsdruck. Besonders Blattseptoria, Braunrost und Ährenfusarium richteten Schäden an. An Standorten mit frühem und starkem Braunrostdruck, an denen kein Fungizid eingesetzt wurde, traten bei anfälligen Sorten teils erhebliche Ertragsverluste auf. So verzeichnete die stark braunrostanfällige Sorte KWS Donovan in betroffenen Landessortenversuchen (LSV) Ertragsverluste von bis zu 50 %, während die resistente Sorte Ambientus maximal 15 % Minderertrag aufwies.
Landessortenversuche
An elf Orten standen 2024 die LSV. Sie wurden in zwei Stufen angelegt. In der extensiven Stufe 1 wird nur an einem Teil der Versuchsstandorte einmalig Wachstumsregler in verringerter Aufwandmenge eingesetzt, um Totallager zu vermeiden. Auf Fungizide wird verzichtet. Die intensive Stufe 2 wird entsprechend der ortsüblichen Produktionstechnik mit Wachstumsregler und Fungizid behandelt. Die Düngung ist in beiden Stufen einheitlich. Der Ertragsunterschied zwischen beiden Stufen fiel heuer mit 18 dt/ha ungewöhnlich hoch aus. Während braunrostresistente und allgemein gesunde Sorten im Mittel über alle LSV-Orte nur rund 10 dt/ha in Stufe 1 gegenüber Stufe 2 einbüßten, fielen die Mindererträge bei braunrostanfälligen Sorten mit rund 30 dt/ha deutlich höher aus. Die Ertragsergebnisse der Stufe 1 in der Tabelle dokumentieren das Verhalten der einzelnen Sorten. Trotz des hohen Krankheitsdrucks rentierte sich der Pflanzenschutz-Mehraufwand nicht an allen Standorten. Lager trat lediglich in Stufe 1, und nur in geringem Umfang sowie im Wesentlichen nur bei Sorten mit schwächerer Standfestigkeit auf.
Nach der Zulassung werden die Sorten auf ihre Leistung speziell unter bayerischen Umweltbedingungen in den LSV geprüft. Für die Auswahl der Sorten werden regionale Aspekte wie der hohe A-Weizenanteil oder der höhere Fusariuminfektionsdruck in Bayern berücksichtigt. Im Folgenden werden vorrangig die Besonderheiten der Sorten beschrieben. Es wird auf den mehrjährigen Relativertrag der Sorten in den verschiedenen Anbaugebieten Bezug genommen.
Was dieser Artikel noch bereit hält:
- Viele Sorten im Überblick
- Download der Überblickstabelle
Kommentare