AckerbauAlternative KulturenSpargelsaison 2025: Frühstart bei steigenden Kosten

Spargelsaison 2025: Frühstart bei steigenden Kosten

Spargel
Für die Spargelernte werden vor allem Saisonarbeiter beschäftigt.
Quelle: Christian Mühlhausen/Landpixel

Deutschlands Spargelanbauer sind in die neue Saison gestartet – früher als gewohnt, aber nicht ohne Aufwand. Doppelte und dreifache Folienabdeckungen, Minitunnel, beheizte Dämme: Der technologische Einsatz ist hoch, um die empfindlichen Stangen rechtzeitig zum kalendarischen Frühlingsbeginn auf den Markt zu bringen. So konnten die Erzeuger der Mutterstadter Pfalzmarkt eG bereits Ende März den ersten „Pfälzer Frühlingsspargel“ anbieten – noch in kleinen Mengen, aber symbolträchtig für einen frühen Saisonstart.

Erste Ernte in NRW und Niedersachsen

Auch in Nordrhein-Westfalen ist der Spargel da: Zum Monatswechsel kam der erste heimische Spargel auf den Markt. Die Landwirtschaftskammer des Landes meldet, dass die Temperaturen der letzten Wochen das Wachstum beschleunigten. Mit rund 330 Betrieben und etwa 3.700 Hektar gehört NRW zu den drei größten Anbaugebieten Deutschlands.

Nicht weit dahinter: Niedersachsen. Hier standen die Betriebe Anfang April in den Startlöchern. Die Landwirtschaftskammer in Oldenburg sprach von guten Bedingungen – wenig Regen, aber genügend Bodenfeuchte. Die Flächen seien gut befahrbar, die Betriebe bereit.

Nachfrage erholt sich nur langsam

Doch die Branche steht unter Druck. Zwar zieht die Nachfrage nach einem coronabedingten Rückgang seit 2023 langsam wieder an, wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen berichtet. Aber höhere Energiepreise und ein gestiegener Mindestlohn belasten die Betriebe weiterhin stark. Die Folge: Rückgang bei Anbauflächen und Betrieben. Bereits 2024 hat die Fläche mit Zwiebelgewächsen – rund 5.500 Hektar – die des Spargels (3.900 Hektar) in Niedersachsen überholt.

Bundesweite Rückgänge bei Anbau und Ernte

Sonderkulturen-Experte Frank Uwihs von der Agravis Raiffeisen AG sieht dennoch Potenzial für 2025. Zwar sei die bundesweite Anbaufläche in den letzten Jahren geschrumpft, die Erntemengen gingen zurück – von 133.000 Tonnen im Jahr 2018 auf 108.000 Tonnen 2024. Doch für dieses Jahr rechnet Uwihs mit einer leichten Steigerung auf etwa 110.000 Tonnen – vorausgesetzt, das Wetter bleibt mild und weniger nasskalt als im Vorjahr.

Die Zeichen stehen also auf Ernte. Aber der Preis für die erste Stange Spargel war selten so hoch. Ob sich der Aufwand für die Betriebe lohnt, hängt nicht nur vom Wetter ab – sondern auch davon, wie viel die Verbraucher bereit sind zu zahlen.

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