LANDWIRT 2023 Nr. 22

12 22-2023 LANDWIRT Aktuell Teuerung Inflationsrate sinkt langsam Obstvielfalt 1.000 Sorten akut bedroht Die „Obst Inventur“ des Vereins Arche Noah konnte in monatelanger Analyse- arbeit 2.400 verschiedene, genetisch un- terscheidbare Baumobstsorten belegen. Ein Abgleich mit internationalen Daten- banken zeigt: Mehr als die Hälfte dieser analysierten Sorten findet man nur mehr in Österreich. Doch bis zu 1.000 Sorten drohen vollkommen zu verschwinden, so die eindringliche Warnung des Ver- eins an den Projektpartner Klimaminis- terium. Webtipp: arche-noah.at Wald Forstgesetznovelle beschlossen Im Forstgesetz gibt es einige Neuerun- gen. So hat die Naturschutzbehörde bei Verwaltungsverfahren, die Naturschutz- oder Natura-2000-Gebiete betreffen, künftig ein Anhörungsrecht. Mehrnut- zenhecken können auch landwirtschaft- lich, etwa als Agroforstflächen, genutzt werden. Der Baumartenkatalog kann via Verordnung rascher angepasst werden. Der invasive gebietsfremde Götterbaum wurde gestrichen und ist nicht mehr für die inländische forstliche Nutzung und zur Neubewaldung geeignet. Zudem wird das Hiebsunreifealter der Fichte von 60 auf 50 Jahre gesenkt. Wildmanagement Mehr Schäden trotz höherer Abschusszahlen Landtechnik Generationswechsel bei Lindner Fotohinweis: LKOÖ, Paar, Landjugend, LK Stmk Vor 75 Jahren hat Lindner den ersten Traktor produziert. Das Tiroler Fami- lienunternehmen legt seit damals den Fokus auf die Berglandwirtschaft und Kommunaltechnik. Heute produzieren im Werk Kundl 273 Mitarbeiter 1.000 Laut der neuen Waldinventur 2017–22 hat sich die Schadenslage in den Wäl- dern durch Wildverbiss verschlechtert. Auch die Ergebnisse des Wildeinfluss- monitorings 2019/21 sind wenig zufrie- denstellend. Während sich in 40 % der Bezirke Verbesserungen zeigten, ist in 44 % der Wildeinfluss auf die Waldver- jüngung angestiegen. Bei den Schälschä- den gab es insbesondere im Schutzwald eine negative Entwicklung (+5 %). Gene- rell weisen Regionen mit vorwiegend Mischwäldern einen höheren Wildein- fluss auf. So konnten sich Tanne und Ei- che vielerorts nicht oder nur kaum über 1,3 m Höhe entwickeln. Auch der Ver- biss spielt eine wesentliche Rolle. Als Ur- sachen werden überhöhte Schalenwild- bestände, zu intensive Waldweide sowie Beunruhigung und Verdrängung des Wildes durch Tourismus und Erholung- suchende, Siedlungstätigkeit oder Ver- kehr genannt. Laut Statistik Austria stie- gen die Rehwildabschüsse um 2 % auf 291.300 Stück an, auch jene von Rotwild mit 57.700 Stück legten leicht zu. Traktoren und 200 Transporter pro Jahr. Die Exportquote liegt laut Her- steller bei 55 %. Indes schreitet an der Spitze der Generationswechsel voran: Im April 2024 zieht David Lindner in die Geschäftsführung (GF) ein. Nach 6 % im September sind die Preis- steigerungen im Oktober im Durch- schnitt auf 5,4 % zurückgegangen. Dies zeigt die Schnellschätzung der Statistik Austria. Es ist der niedrigste Wert seit Jänner 2022. Neben fallenden Preisen für Nahrungsmittel und Möbel sind laut den Statistikern auch die Kosten für Treibstoffe im Vergleich zum Okto- ber 2022 deutlich günstiger geworden. ImWirtschaftswald sinken die Schälschäden, in den Schutzwäldern nehmen sie jedoch weiter zu. Die dritte Lindner-Generation übergibt das Steuer an die vierte Generation (von links): Manuel (Innovation, QM), Stefan (GF), Hermann (GF), David (Export) und Christoph Lindner (Produktion).

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