LANDWIRT 2023 Nr. 22
Leben am Hof 22-2023 53 Demenz frühzeitig erkennen Vergesslichkeit kommt im Alter vor. Doch bei 1,8 Millionen Menschen in Deutschland und 130.000 in Österreich ist es mehr als das – sie leiden an Demenz. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser ist es. Auch für die Angehörigen. Von Angelika LEITNER, LANDWIRT Redakteurin J eder Mensch vergisst einmal etwas. Sich Dinge merken zu können, hängt von der momentanen seelischen und geistigen Belastung, der Konzentrationsfähigkeit und der Aufmerksamkeit ab. Auch das Alter spielt eine Rolle. Unser Hirn wird weniger wendig und flexibel, wir werden langsamer im Denken. Nicht jede Vergesslichkeit ist also gleich eine Krankheit. Bei Demenz und Alzheimer sind die Symptome allerdings so schwerwiegend, dass sie das tägliche Leben beeinflussen. Die wörtliche Überset- zung von Demenz aus dem Lateinischen bedeutet „Weg vom Geist“ oder „Ohne Geist“ und beschreibt damit das wesentliche Merkmal von Demenzerkrankungen: Am Anfang sind Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit ge- stört, im weiteren Verlauf verschwinden auch Inhalte des Langzeitgedächtnisses und die Betroffenen verlieren im- mer mehr Fähigkeiten. Eine Demenz kann in jedem Al- ter – auch bei Kleinkindern – auftreten! Grundsätzlich unterscheidet man zwischen primären und sekundären Formen der Demenz. Bei zweiteren sind an- dere Erkrankungen, wie zum Beispiel Stoffwechselerkran- kungen, eine Schilddrüsenfunktionsstörung, Vitamin- mangel, Alkohol oder Medikamente Auslöser. Hier lässt sich die Grunderkrankung zum Teil behandeln und die Demenz bildet sich zurück. Die meisten Krankheitsfälle entfallen allerdings auf pri- märe Formen, die in der Regel irreversibel sind. Die Alz-
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