LANDWIRT 2023 Nr. 22

Forst 75 22-2023 Leichtes Spiel für Käfer Die gefürchteten Fichtenborkenkäfer fanden in diesem Jahr aufgrund des milden Wetters sehr gute Bedingungen vor. Um bestmöglich in die nächste Saison zu starten, sollten Waldbesitzer auch im Spätherbst und Winter Käferbäume aufarbeiten. Von Reinhild JÄGER, LANDWIRT Redakteurin M ittlerweile sind die Temperaturen kühl, längst haben sich die Borkenkäfer in ihr Winterquar- tier unter Baumrinden oder in den Boden zu- rückgezogen. Weiter vermehren können sich die gefürch- teten Schädlinge in diesem Jahr also nicht mehr. Konkre- te Zahlen liegen zwar erst zum Jahresende vor, aber schon jetzt ist klar: Die Saison von April bis Oktober haben sie in diesem Jahr – zumLeidwesen vieler Waldbesitzer – gut genutzt. Der Herbst zeichnete sich in Österreich und Bay- ern vielerorts durch ungewöhnlich hohe Temperaturen und zu wenig Niederschlag aus. – Ideale Bedingungen für die Schädlinge, um sich bis weit in den Oktober hinein zu fertigen Käfern zu entwickeln. Das bestätigt auch Gernot Hoch vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW): „Alle Bruten, die im Spätsommer und zu Herbstbeginn noch in Entwicklung waren, gehen als Käfer in den Win- ter.“ Im Rahmen des Borkenkäfermonitorings des BFW wurden die Käfer noch im Oktober in teilweise großer Anzahl in Lockstofffallen gefangen. Die Borkenkäfer le- gen so spät im Jahr zwar keine neuen Bruten mehr an, be- fallen aber noch Bäume für den Ernährungsfraß und su- chen nach Plätzen, an denen sie überwintern können. Drei Generationen Der milde und für die Käfer zugleich günstigeWitterungs- verlauf im Herbst war beim Saisonstart im Frühjahr noch nicht abzusehen. Auf einen warmen März mit extrem frü- hem Borkenkäferflug folgte ein kühler April, der den

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