LANDWIRT 2023 Nr. 22 - Deutschland Extra

Rind 22-2023 29 Die Kuh muss zum Standort passen Familie Hörmann aus Maria Neustift hat sich den Murbodner Rindern verschrieben. Woher ihre Überzeugung dazu kommt und warum sie diese gefährdete Rasse auch ohne Förderung halten würden, erfahren Sie hier. Von Magdalena MOSER, LANDWIRT Redakteurin E s ist ein nasser, grauer Vormittag in Maria Neu- stift. Gleich hinter dem nebelverdeckten Hügel, auf dem die Murbodnerherde der Familie Hör- mann grast, liegt die Grenze zwischen Ober- und Nie- derösterreich. Der 44-jährige Betriebsführer Roland braucht an diesem Tag einen Hut, um sich vor demNie- selregen zu schützen. In seiner Hand befindet sich ein langer Stock. Den trägt er bei sich, wenn er sich auf den Weg zu seiner Mutterkuhherde, bestehend aus 23 Kü- hen mit Nachzucht und zwei Stieren, macht. Dorthin begleiten ihn auch regelmäßig seine Frau Andrea und die vier Kinder. Auf demWeg zur Weide erklärt er: „Pro Kuh bekommen wir 210 Euro Generhaltungsprämie und für einen Zuchtstier das Doppelte. Dafür müssen wir aber an der Fleischleistungskontrolle teilnehmen mit Wiegungen zwei mal pro Jahr. Zusätzlich müssen wir an einemAnpaarungsprogramm teilnehmen, damit keine Inzuchten entstehen. Auch wenn ich für die Mur- bodner Rinder keine Förderung wegen der Generhal- tung bekäme – ich würde sie gegen keine anderen Rin- der tauschen wollen. Ihre Fähigkeit, aus extensivem Grundfutter ohne Kraftfutter zu wachsen und gute Ta- geszunahmen der Kälber zu erzielen, zeichnet die Rasse aus. Und das passt einfach so gut zum Standort und un- serer Vorstellung von Mutterkuhhaltung und Grün- landwirtschaft.“ Damit ist er nicht der einzige. Weitere sechs Bauern aus der Gemeinde halten Murbodner.

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