LANDWIRT 2023 Nr. 22 - Deutschland Extra

Rind 36 22-2023 Fotohinweis: Moser Damit der Stall zum Durchatmen einlädt Sowohl der Anfang als auch das Ende vom Winter stellt Landwirte im Bezug auf das Stallklima jedes Jahr vor Herausforderungen. Worauf Sie bei der Stallplanung achten sollten und wie Sie auch bestehende Ställe optimieren können, erfahren Sie hier. Von Magdalena MOSER, LANDWIRT Redakteurin E in Blick nach oben verrät in Ställen häu g, wie es um das Klima darin steht. Schwarz gewordene Decken sind ein Indikator für feuchte Lu und fehlende Dachunterlü ung. Auch eine mangelnde Lu - wechselrate bringt die unbeliebte Verfärbung. Schwarze Decken sind aber nicht nur ein kosmetisches Problem, denn sie sind Heimat von Schwärzepilzen und diese kön- nen in weiterer Folge Lungenerkrankungen begünstigen. Im Winter zeigen sich die Auswirkungen von schlechter Lu im Stall besonders bei den Kleinsten. Lungenentzün- dungen ziehen o bleibende Schäden nach sich und belas- ten das erkrankte Tier noch Jahre später. Feuchte und ver- keimte Lu sollte deshalb den Stall so schnell wie möglich verlassen. Dafür gibt es auch für bestehende Gebäude Möglichkeiten. ■ Zu- und Ablu regeln Als Faustregel für eine funktionierende Stallbelüftung gilt: Das Lüftungssystem muss die Abluft in eine Richtung len- ken, wo sie ungehindert entweichen kann. Dies bedeutet, dass die Richtung, in die die Abluft strömt, eine Öffnung nach draußen benötigt. Ansonsten kommt es zum Luftstau, und genau an den Stellen entstehen als erstes schwarze Stellen. Befinden sich solche Stellen in Stallecken, ist dies meist ein Zeichen für einen Stau von feuchter, verbrauchter Luft. Ventilatoren sollten so angebracht werden, dass sie von einer Richtung Frischluft nehmen und diese allesamt in jene Richtung verteilen, in welche die Abluft strömen soll. Gerade in Altgebäuden besteht häufig das Problem mit niedrigen Deckenhöhen und nur kleinen Öffnungen nach draußen. Für freistehende Gebäude wird eine Abluftfläche von 0,4 bis 0,5 m² pro Kuh empfohlen. In der Praxis stehen Altgebäude häufig nicht frei. Dadurch verringert sich die natürliche Queranströmung der Luft. Die Abluft braucht eine größere Fläche, um ungehindert entweichen zu kön- nen. Steht das Gebäude besonders ungünstig, werden 0,8 m² Abluftfläche pro Kuh empfohlen. In Bestandsge- bäuden lässt sich die Abluftfläche nur bedingt vergrößern. Zumindest bei Neubauten lohnt es sich aber, der Luftfüh- rung Aufmerksamkeit zu schenken. Passende Belü ungstechnik nden Ist die Abluftfläche gering, ist es wahrschein- lich, dass auch die Frischluftzufuhr mangel- haft ist. In diesen Fällen ist eine Zwangsbelüf- tung empfehlenswert, sei es mit Ventilatoren in der Wand oder einer Schlauchbelüftung. Ventilatoren sind im Regelfall zwar günstiger als Schlauchbelüftungen, Letztere bringen die Frischluft aber effizienter zum Tier. Egal welches System am Ende für Frischluft sorgt, für den Winterbetrieb lohnt es sich, ein Sys- tem anzuschaffen, das in der Luftmenge steuerbar ist. So lässt sich Zugluft vermeiden.

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