LANDWIRT 2023 Nr. 22 - Deutschland Extra

Leben am Hof 22-2023 59 verdünnt verwenden! Bei Bedarf 20 ml des Franzbranntweines mit 20 ml Was- ser (oder Kiefernnadelhydrolat) ver- dünnen und die schmerzenden Muskeln damit einreiben. Die Tinktur fördert die Durchblutung. Vorsicht bei Hautverletzungen oder empfindlicher Haut! Erkältungstee Zutaten: • 1 TL zerkleinerte Kiefernnadeln • 1 TL Thymiankraut Zubereitung: Die Pflanzenteile mit 250 ml kochen- dem Wasser übergießen und sieben Minuten ziehen lassen. Drei mal täglich eine Tasse trinken. Tanne In vielen unserer Regionen ist die Tan- ne (Abies) der typische Weihnachts- baum. Wer an ätherischem Tannenna- delöl schnuppert, denkt wahrschein- lich an Christbaum und Adventkranz. Das feine, helle, nach Reinheit duften- de ätherische Öl ist gerade in der Winterzeit ein herrlicher Raumduft. Es verleiht dem Raum ein Gefühl der Hel- ligkeit, Reinheit und gemütlicher Weihnachtszeit. Raumduft Ätherisches Tannennadelöl und Zitro- nenöl oder Limettenöl zu gleichen Tei- len vermengen und einige Tropfen davon in eine Duftlampe oder einen Diffusor geben. Sie können damit auch die Weihnachtspost beduften. Dafür einfach vorsichtig einen Tropfen der Mischung auf das Briefpapier oder Ge- schenkspapier tropfen oder mit einem Sprühaufsatz leicht besprühen. Tannennadelsalz Dieses Gewürzsalz passt zu Gerichten wie Wild, Huhn, rustikalen Salaten, Wurzelgemüse oder auch selbstgeba- ckenem Brot. Dazu einfach die frischen Tannennadeln mit Salz fein vermixen und die entstehende leicht feuchte Mas- se in ein Glas füllen. Wer die gemixte Masse trocknen möchte, kann sie auf ein Backblech aufstreichen und so an einem warmen Ort trocknen. Durch das Mixen werden die Nadeln aber stark zerkleinert und somit wird eini- ges vom Aroma durch offenes Trock- nen verloren gehen. Sie können auch getrocknete Tannennadeln zusammen mit grobem Meersalz in eine Gewürz- mühle füllen. Tanne destillieren Wer eine Destille zu Hause hat, kann seinen (unbehandelten!) Christbaum oder Adventkranz natürlich auch des- tillieren. Dazu die Zweige gut zerklei- nern (Häckseln oder mit dem Cutter mixen) und destillieren. Wacholder Die Kranewitt, wie Wacholderbeeren (Juniperus communis) auch genannt werden, besitzen eine verdauungsför- dernde und desinfizierende Wirkung. Bei Verdauungsbeschwerden können über einige Wochen täglich drei Beeren gekaut oder als Tee zubereitet werden. Ein Produkt aus den Beeren, das eher dem Genuss als hauptsächlich der Ge- sundheit nützt, ist das Trendgetränk Gin. Wacholderbeeren sind der Haupt- bestandteil und je nach Geschmacks- richtung werden noch weitere sogenannte „Botanicals“ hinzugefügt. Gin kann gebrannt oder der Einfach- heit halber auch angesetzt werden. Gin Zutaten: • 500 ml Wodka oder Korn • 1 Handvoll Wacholderbeeren • 1 Blattstängel von der Engelwurz • 1 Zweig Rosmarin • Schale einer halben Zitrone Zubereitung: Die Wacholderbeeren mit dem Mörser zerquetschen, die restlichen Pflanzen- teile gut zerkleinern und alles gemein- sam mit dem Alkohol in ein Schraub- glas füllen. An einem warmen Ort drei Wochen lang ziehen lassen. Täglich einmal schütteln. Danach die Pflanzenteile filtrieren und den selbst- gemachten Gin in eine hübsche Flasche füllen. Fichte Auch von der Fichte (Picea) gibt es ätherisches Nadelöl, das für die Raum- beduftung, für die Herstellung von Hustensalben oder in Franzbranntwein verwendet werden kann. Wer im Wald spazieren geht und kleine Stücke von Fichtenharz findet, kann diese einsam- meln und zu Hause zu Räucherwerk, Harzsalben oder Harzseifen verarbei- ten. Harz-Duftbalsam Zutaten: • 25 g Sheabutter • 5 g Baumharz nach Wahl • 8 g Mandel- oder Olivenöl • 3 Tr. Römische Kamille (Chamaeme- lum nobile L.) • 3 Tr. Rose (Rosa damascena) • 2 Tr. Majoran (Origanum majorana) • 1 Tr. Weihrauch (Boswellia sacra) Zubereitung: Das Harz im Wasserbad zum Schmel- zen bringen, das fette Öl zugeben. Zu- sammen mit der zimmerwarmen Shea- butter nun einen homogenen Balsam rühren. Bei größeren Mengen mixen. Anschließend die ätherischen Öle ein- rühren. Diese Düfte wirken besonders entspannend auf die Psyche. Die war- me, blumige Note passt besonders gut im Winter. Sie verströmt Wärme und Geborgenheit. Bei Bedarf etwas Balsam auf die Handgelenke oder am Brust- bein aufbringen. n Andrea Bregar ist Kräuterpädagogin. Tannennadelsalz gibt deftigen Gewürzen eine feine Note.

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