Die Herkunft wird verschwiegen und erst bei Nachfrage bekannt gegeben. Im Waldland Steiermark kommt Brennholz in Baumärkten paradoxerweise aus Balkanländern und Osteuropa, nur äußerst selten aus dem Holzland Steiermark. Importiertes Brennholz ist zum Heizen darüber hinaus überwiegend zu nass – man riskiert sogar Kaminschäden. Die Preise für ausländisches, zu feuchtes Holz haben im Jahresabstand, im Gegensatz zu heimischem, entsprechend trockenem und ofenfertigem Brennholz, aus unerklärlichen Gründen außerdem kräftig angezogen. „Für die Waldbauern und Forstwirte ist es unverständlich, dass Baumärkte schlechte Brennholzqualität Hunderte Kilometer aus Serbien, dem Kosovo, Bosnien, Slowenien, Tschechien, der Slowakei, Ungarn oder Kroatien zu uns karren und überteuert anbieten, obwohl im Wald- und Holzland Steiermark ausreichend Ofenholz bester Qualität und zu erheblich günstigeren Preisen erhältlich ist”, ist LK Steiermark-Präsident Franz Titschenbacher sehr enttäuscht über die katastrophalen Ergebnisse des brandaktuellen Einkaufstests. Die Store-Checker der LK Steiermark warnen vor drei schwerwiegenden Fallen, in die Käufer schlittern können.
Falle eins: Bei der Herkunft tappen die Käufer völlig im Dunkeln
Mitte Oktober nahmen die Store-Checker der LK in elf Baumärkten in der Steiermark die angebotenen 15 Brennholzsortimente unter die Lupe. Überprüft wurden Herkunft und Qualität des Brennholzes, der Wassergehalt, die Holzart, das Mengenmaß, die Preise sowie die Zustellkosten. Bei der Herkunft des Holzes tappen die Käufer völlig im Dunkeln: Informationen über die Brennholzherkunft gibt es nur auf Nachfrage. Nur so haben die Einkaufstester erst herausgefunden, dass nur ein einziger Baumarkt heimisches Brennholz von regionalen Waldbauern in entsprechend trockener, ofenfertiger Qualität und auch zu fairen Preisen anbietet, während ein Großteil des ausländischen Brennholzes zum Heizen ungeeignet (weil zu nass) und zu teuer angeboten wird.
Falle zwei: Ausländisches nasses Holz ist zum Heizen ungeeignet
Mehr als die Hälfte (55 %) des in Baumärkten angebotenen Brennholzes ist für das Heizen ungeeignet – es ist zu nass. Durch den zu hohen Wassergehalt brennt das Holz schlecht, für die erwartete Wärme muss die eineinhalbfache Holzmenge verbraucht werden. Das verteuert die Brennholzkosten erheblich, führt zu vermehrter Rußbildung und kann sogar den Kamin schädigen. LK Steiermark-Direktor Werner Brugner rechnet vor: „Durch feuchtes Holz steigen beispielsweise die Brennholzkosten für eine Kachelofen-Heizsaison zu Baumarktpreisen im Schnitt um etwa 40 %, konkret von 440 auf 610 Euro pro Heizsaison.” Um dieser Kostenfalle zu entgehen, sollte zu nasses Holz – es wird in den Baumärkten als “halbtrockenes” oder “frisches” Brennholz bezeichnet – noch mindestens ein Jahr nachgetrocknet oder von vornherein entsprechend trockenes Brennholz direkt bei den Waldbauern gekauft werden.
Falle drei: Statt 1 Raummeter werden 0,85 und 0,9 Raummeter angeboten
Gemäß österreichischer Handelsusancen wird Brennholz üblicherweise mit der Maßeinheit „1 Raummeter” angeboten. Der Einkaufstest der LK zeigt, dass 85 % der angebotenen Ofenholzkisten in Baumärkten ein Mengenmaß zwischen 0,85 und 0,9 Raummeter aufweisen. Somit sind die Preise, die im Jahresabstand aus unerklärlichen Gründen einen Preisschub von bis zu 20 % erfuhren (bei den heimischen Waldbauern sind die Brennholzpreise stabil geblieben), für die Käufer nicht nur sehr viel teurer geworden, sondern auch schlechter vergleichbar. „Die Unwissenheit der Verbraucher wird ausgenützt. Im Schnitt ist das in Baumärkten zu feucht angebotene Brennholz unter dem Strich um etwa 80 % teurer als entsprechende trockene, ofenfertige Ware von Waldbauern”, sagt Brugner. Getrocknetes Brennholz kostet im Baumarkt durchschnittlich 110 Euro pro Raummeter, “halbtrockene” schlechtere Ware immerhin auch noch 100 Euro. Dazu kommen ordentliche Zustellkosten zwischen 25 und 45 Euro pro Raummeter.
Fünf Fragen, die jeder Käufer stellen sollte
Um beim Brennholzkauf auf Nummer sicher zu gehen, muss der Verkäufer folgende fünf Fragen mit einem eindeutigen Ja beantworten. Nur dann kann man sicher sein, Qualitätsbrennholz gekauft zu haben. Die fünf Fragen sind:
- Ist das Holz aus der Region?
- Liegt der Wassergehalt unter 20% (nur dann ist die Bezeichnung “trocken” zulässig)?
- Umfasst die Lieferung 100% Hartholz?
- Wurde das Brennholz mindestens zwei Jahre fachgerecht gelagert?
- Beträgt das Verkaufsmaß wirklich 1 Raummeter?
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