Es ist möglich, einen Teil der Waldfläche für die Holzproduktion zu nutzen, ohne die Biodiversität insgesamt zu gefährden. Das zeigt eine Studie eines internationalen Forschungsteams unter Leitung der Universitäten Göttingen und Jyväskylä (Finnland). Untersucht wurde, inwieweit das Waldbewirtschaftungskonzept „Triad“ die Artenvielfalt in europäischen Buchenwäldern erhält. Dieses Konzept kombiniert intensiv, extensiv und gar nicht bewirtschaftete Flächen.
Die größte Biodiversität fanden die Forscher in Landschaften mit 60 % ungenutzten Schutzzonen und 40 % intensiv bewirtschafteten Wäldern. Nicht bewirtschaftete Wälder seien das Rückgrat des Artenschutzes, während intensive Nutzung teils offene Lebensräume schafft. Überraschenderweise trug die extensive Bewirtschaftung weniger zur Biodiversität bei als erwartet.
Da 60 % ungenutzte Wälder in Europa wegen der hohen Holznachfrage unrealistisch sind, empfehlen die Wissenschaftler einen Kompromiss: mehr ungenutzte Flächen, größere Vielfalt in extensiv bewirtschafteten Wäldern, etwa durch Mosaike offener und geschlossener Waldflächen, den Erhalt alter Bäume und von Totholz.
Das Triad-Konzept will wirtschaftliche und ökologische Ziele vereinen, indem Wälder räumlich unterteilt werden: Zonen für Holzproduktion, Flächen für Artenschutz und Übergangsbereiche für beide Zwecke. Grundlage der Analyse waren Freilanddaten, mit denen die Forscher virtuelle Landschaften modellierten.

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