RindRinderkrankheitTBC bei einem Rind in Tirol festgestellt

TBC bei einem Rind in Tirol festgestellt

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Quelle: Taferner

Im Zuge der veterinärmedizinischen Fleischuntersuchung wurde eine Infektion mit Tuberkulose (Tbc) bei einem Mitte September in Vorarlberg geschlachteten Rind aus einem Betrieb im Bregenzerwald festgestellt. Das bei der Schlachtung aufgefallene Tier wurde vom Vorarlberger Betrieb im April dieses Jahres zugekauft von einem Tiroler Betrieb aus dem Oberen Lechtal, wo es auch gealpt wurde. Da im Tiroler Herkunftsbetrieb des Rindes kein weiterer Verdachtsfall festgestellt werden konnte, gehen die Tiroler und Vorarlberger Behörden davon aus, dass sich das Rind bereits im Sommer 2019 auf der Alm im Oberen Lechtal angesteckt hat.

Gesperrt mindestens bis Jänner

Sowohl in Vorarlberg als auch in Tirol wurden sämtliche Kontakttiere des Tbc-positiven Rindes untersucht. Dabei ergaben sich keine weiteren Verdachtsfälle. Nach den gesetzlichen Vorgaben wurden jene Tiere, die mit dem positiv auf Tbc getesteten Rind heuer auf der Alm in Vorarlberg waren, mit einer Verkehrssperre belegt. In Tirol sind davon rund 25 Tiere in drei Betrieben in den Bezirken Reutte und Imst betroffen. Die Sperre wird im günstigsten Fall Mitte Jänner 2021 nach zwei weiteren vorgeschriebenen veterinärmedizinischen Untersuchungen aufgehoben. Solang können die gesperrten Tiere und deren Produkte nicht in Verkehr gebracht werden.

Tbc-Übertragung auf Menschen möglich

Die Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die zwischen Mensch und Tier wechselseitig übertragbar ist und daher zu den sogenannten Zoonosen gerechnet wird, d. h., es ist grundsätzlich ein Infektionsweg vom Tier zum Menschen und umgekehrt vorhanden. Der Mycobacterium tuberculosis-Komplex spielt laut AGES als Erreger der Tuberkulose bei verschiedenen Haustieren sowie bei Zoo- und Wildtieren eine Rolle. M. bovis ist aufgrund staatlicher Bekämpfungsverfahren in den meisten europäischen Ländern unter Kontrolle. In Ländern, wo die Erkrankung bei Rindern weit verbreitet ist, besteht eine ernste Gefahr für den Menschen.

Rotwild als Tbc-Überträger im Verdacht

Wildtiere wie Rothirsche können laut AGES als Erregerreservoir für M. caprae bedeutsam sein. M. caprae wurde in Österreich auch bei einem Reh und einem Rotfuchs nachgewiesen. Winterfütterungen der Wildtiere sind problematisch – durch Erregerübertragung und geringere natürliche Sterblichkeit sowie Ansammlungen von Tieren im Bereich der Fütterungen wird die Übertragung der Erreger gefördert. Seit 2008 kam es in Österreich durch die Nutzung der gleichen Weideflächen von Rind und Rotwild, insbesondere während der Weide- und Alpungsperiode, auch zu einem Übergreifen der Infektion vom Rotwild auf Rinder.

“Damit bestätigt sich, dass wir die Tbc-Bekämpfung beim Rotwild in diesem Gebiet weiter ernst nehmen müssen. Die Gefahr, dass sich Rinder auf der Alm anstecken, ist offensichtlich noch nicht gebannt”, bedauert LH-Stellvertreter Josef Geisler.

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