Viele unserer heimischen Wildtiere, wie Fuchs, Hase oder Marder, zählen zu den Zehengängern. Hier zeichnen sich beim Tritt die Zehenballen und der Hauptballen ab. Der Dachs hingegen ist ein Sohlengänger. Bei seinem Trittsiegel ist zusätzlich der Fersenballen zu erkennen. Das Trittsiegel so mancher Raubwildart birgt Verwechslungsgefahr mit den Pfotenabdrücken von Hauskatze oder Haushund. Die Spur des Fuchses ist etwa leicht mit der eines Hundes derselben Größe verwechselbar. Zur Abgrenzung bewährt es sich, auf die Zahl der Zehen, die Größe der Krallen und die Ballenform zu achten. Auch ob überhaupt eine Krallenspur vorhanden ist oder nicht, hilft bei einer ersten Einordnung. Bei Dachsspuren sind beispielsweise die Grabklauen des Vorderfußes immer sichtbar, bei Katzenspuren (aber auch beim Luchs) findet man in der Regel keinen Abdruck der Krallen.
Schnüren und Nageln
Einzelne Tierarten weisen außerdem typische Spurbilder auf. Ein solches ist beispielsweise das Schnüren, ein ruhiges Traben des Raubwildes. Besonders ausgeprägt ist es beim Fuchs, wenn er die Tritte der Vorder- und Hinterläufe sowohl genau ineinander als auch schnurgerade hintereinander setzt. Dadurch gleicht das Spurbild einer Perlenschnur. Hunde dagegen pendeln oft hin und her, sie laufen sehr unstet und wechseln oft die Gangart. Eine Besonderheit beim Dachs ist das Nageln. Seine kräftigen Grabekrallen an den Vorderpranken hinterlassen die typische genagelte Spur. Weil sie sich nur in zwei – zudem sehr ähnlichen – Gangarten bewegen, hoppelnd oder flüchtend, zeigen Hasen den so genannten Hasensprung. Dabei treten sie mit den hinteren nicht in die Tritte der vorderen Gliedmaßen, sondern setzen die viel längeren Hinterläufe paarweise vor die kürzeren Vorderläufe. Auch Marder bewegen sich hüpfend fort, setzen jedoch die Tritte der Vorderläufe in die der Hinterläufe. So entstehen in der Spurabfolge nur zwei paarweise nebeneinanderstehende Trittsiegel, was man als Paarsprung bezeichnet.
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