SchweinTierwohlschweine suchen Käufer

Tierwohlschweine suchen Käufer

Ohne eine Steigerung der Nachfrage sind weitere Zuwächse im Bereich Tierwohlschweine unwahrscheinlich.
Quelle: Engler

Der Verband Schweinehaltung Österreich präsentierte am 23. April 2025 seinen aktuellen Tierwohlbericht für das Jahr 2024 – mit einem „lachenden und weinenden Auge“, wie Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse anmerkte. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 246.000 Tierwohl- und Bio-Schweine geschlachtet. Das entspricht einem Anteil von 6 % aller in Österreich gehaltenen Schweine und einer Steigerung von 8,4 % gegenüber dem vorangegangenen Jahr.

Im Vergleich zu 2021 sind die Segmente Tierwohl- und Bio-Schweine um rund 44 % gewachsen. Dieses Wachstum ergab sich allerdings hauptsächlich aus der Vermarktung von Schweinen aus dem AMA-Modul „Mehr Tierwohl – sehr gut“ (TW 100, u.a. 100 % mehr Platz, tief eingestreute Liegefläche, Kupierverzicht, GVO-freie Fütterung) im Rahmen des Rewe-Labels „Fair zum Tier“ (erhältlich bei Billa und Billa Plus). Hier ist die Menge der Schlachtungen um 51 % gestiegen (Anteil an klassifizierten Schlachtungen: 1,5 %), während die Schlachtmenge aus dem Modul „Mehr Tierwohl – Gut“ um fast 2 % zurückgegangen ist (Anteil: 2,3 %). Im Bio-Schweinebereich wurden von Klassifizierungsdiensten 80.100 Schlachtungen gemeldet – ein Minus von ebenfalls fast 2 % (Anteil: 1,8 %).

Entwicklung der Prorammstufen von 2023 auf 2024.
Quelle: Schweinebörse Österreich

Keine weitere Steigerung in Sicht

Nach dem Endausbau bestehender Programme Ende 2025 ist der Schweinehaltung Österreich zufolge aus heutiger Sicht keine weitere Steigerung im Tierwohlsegment absehbar. Damit sich der grundsätzlich positive Trend aus den letzten Jahren fortsetzen lässt, fordert der Verband Initiativen entlang der gesamten Wertschöpfungskette:

  • Steigerung der Nachfrage nach Bio- und Tierwohlfleisch durch den Lebensmitteleinzelhandel, den Großhandel, die Verarbeitungsindustrie, die Gastronomie bis hin zu den Konsumenten. Auch die öffentliche Hand ist gefragt, die Vorgaben des Plans der Nachhaltigen Beschaffung umzusetzen und die Nachfrage nach Tierwohl-Fleisch in Bundes-, Landes- und Gemeindeküchen zu steigern.
  • transparente Auslobung der Qualitätsstufen in Verbindung mit der Herkunft des Produktes an jedem Ort, an dem Konsumentinnen und Konsumenten eine Kaufentscheidung treffen
  • stabile, verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen als Grundbedingung für eine positive Entwicklung der gesamten heimischen Schweinehaltung

Umsetzung erfordert die gesamte Kette

Die Österreichische Schweinebörse möchte sich auch in Zukunft zum Ausbau der Bio- und Tierwohlproduktion bekennen. Im Rahmen der 2021 beschlossenen „Tierwohlstrategie“ setzte sich die heimische Schweinebranche das ambitionierte Ziel „1 Mio. Tierwohlschweine bis 20230“. Damit eine positive Entwicklung dahingehend gelingen kann, ist eine enge Zusammenarbeit mit allen Partnern entlang der Wertschöpfungskette, Politik und Gesellschaft unumgänglich.

Das könnte Sie auch interessieren

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00