Mit Sorge blicken die ukrainischen Ackerbauern derzeit auf ihre Felder. Der Grund dafür ist eine anhaltende Trockenheit, die das Pflanzenwachstum deutlich verlangsamt. Die Nationale Akademie der Agrarwissenschaften stellt in ihrem monatlichen Bericht fest, dass im April nur 63% des üblichen Niederschlags gefallen seien. Hinzu komme in einigen Regionen ein ohnehin ausgeprägter Mangel an Feuchtigkeitsreserven in den Böden, und das während der Vegetationsperiode, in der die Pflanzen aus der Bestockungsphase träten und ihr Wasserverbrauch erheblich zunehme.
„Daher sinkt die Wahrscheinlichkeit einer guten Ernte mit jedem regenlosen Tag“, schreibt die Akademie. Allerdings seien die Winterkulturen bis Ende April noch in einem relativ guten Zustand gewesen. Man haben bislang kaum Anzeichen von Feuchtigkeitsmangel bei den Pflanzen festgestellt. Aber die Wettervorhersagen für Mai seien nicht sehr ermutigend, so die Wissenschaftler. Sollte jedoch die Niederschlagsmenge im Mai in etwa den langfristigen Durchschnittswert erreichen, werde sich der Ertrag von Wintergetreide dem Niveau des Vorjahres annähern.
Der April brachte aber nicht nur Trockenheit, sondern auch eine erste Frostwelle, deren Auswirkungen bis Monatsende anhielten. Nach Angaben ukrainischer Agrarmeteorologen erlitten Ackerkulturen in den südlichen Regionen teilweise Schäden, insbesondere Winterweizen, Winterraps und Flachs.. Das Risiko einer Ertragsminderung für die genannten Kulturen bleibe erheblich, da sich solche Bedingungen auch negativ auf die Bestäubungs- und Befruchtungsprozesse auswirkten, so die Einschätzung der Meteorologen.
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