Von Hemma SCHLIEFNIG, St. Paul im Lavanttal
Der Kalender schreibt das Jahr 1935 – in Kärnten; zwei Drittel der Bevölkerung sprechen untereinander im slowenischen Dialekt. Ein Kind wird geboren, fünf Geschwister beäugeln den Zuwachs; sieben weitere sollen folgen. Das Mädchen wird mit seinen Geschwistern auf einem kleinen Bergbauernhof groß, plappert munter in seiner Muttersprache. Sechs Jahre später, zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, kommt das kleine Mädchen in die Schule und erlebt eine Atmosphäre, die ihm schnell klarmacht, dass es verboten ist die Muttersprache zu sprechen, die Sprache, in der es bis dahin gefühlt hat. Unterrichtet wird in Deutsch, der slowenische Dialekt darf nur heimlich in den Pausen gesprochen werden.
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