SchweinWärmere Schweineställe: Bessere Leistungen, weniger Beißen?

Wärmere Schweineställe: Bessere Leistungen, weniger Beißen?

Der Versuch ergab deutliche Vorteile bei den Tageszunahmen und der Wirtschaftlichkeit bei höheren Stalltemperaturen.
Quelle: Agrarfoto

Laut der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen liegen die Stalltemperaturen in Mastställen in der Praxis häufig über den Empfehlungen der Berater. Im transparenten Stall der LWK wurde daher geprüft, wie sich unterschiedliche Stalltemperaturen auf die Leistungen von Mastschweinen auswirken. In einem Versuch wurden 200 Tiere in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Kontrollgruppe wurde nach den üblichen Temperaturempfehlungen der LWK Niedersachsen gehalten, während die Versuchsgruppe bei etwa 3 °C höheren Temperaturen gemästet wurde. Die Tiere erhielten eine vierphasige Trockenfütterung mit pelletiertem Fertigfutter zur freien Aufnahme.

Temperaturen im Versuchsstall
Quelle: LANDWIRT/LWK Niedersachsen

Deutliche Vorteile

Der Versuch ergab deutliche Vorteile bei den Tageszunahmen und der Wirtschaftlichkeit bei höheren Stalltemperaturen. Die Versuchsgruppe erreichte mit 1.008 g deutlich höhere Tageszunahmen als die Kontrollgruppe mit 984 g. Gleichzeitig verbesserte sich der Futteraufwand von 2,82 kg auf 2,73 kg je kg Zuwachs. So sanken auch die Futterkosten je 100 kg Zuwachs in der wärmeren Gruppe um 3,41 Euro. Auf die Schlachtkörperqualität zeigte sich kein Einfluss.

Auch hinsichtlich Tierwohl überraschten die Ergebnisse: In der kühleren Kontrollgruppe traten deutlich mehr Schwanzverletzungen auf. Dies könnte mit den, für die niedrigeren Temperaturen erforderlichen, höheren Lüftungsraten zusammenhängen. Die Ergebnisse legen laut den Versuchsleitern nahe, dass die bisher empfohlenen Stalltemperaturen möglicherweise zu niedrig angesetzt sind.

Das könnte Sie auch interessieren

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00