Die Waldwirtschaft ist anstrengend, gefährlich und bedarf eigener Maschinen und Geräte. Es stellt sich daher die berechtigte Frage, ob die Erträge den Aufwand rechtfertigen. Um darauf Antworten geben zu können, wurde vor 40 Jahren das Testbetriebsnetz Kleinwald gegründet. Damit bekommt der Landwirt eine Vergleichsmöglichkeit.
Vorhandene Potenziale erkennen
Besonders im Bergland ist der gemischt landund forstwirtschaftliche Betrieb weit verbreitet. Österreichweit verfügen immerhin 84 % der Betriebe über Waldflächen. Gemäß Grünem Bericht trug die Forstwirtschaft im Jahr 2013 durchschnittlich mit 7,4 % zu den betrieblichen Erträgen bei. In vielen Fällen wäre es außerdem möglich, die Waldwirtschaft nachhaltig zu intensivieren. Kleinere Betriebe beziehen höhere Einkommensanteile aus der Waldwirtschaft. So werden im überwiegend bäuerlichen Kleinwald bislang nur etwa drei Viertel (73,7 %) des laufenden Zuwachses genutzt. Gerade im bäuerlichen Betrieb, wo der Wald traditionell nur als Grüne Sparkasse betrachtet wird, wird das finanzielle Potenzial der Waldwirtschaft nicht gänzlich ausgeschöpft. Ein Waldwirtschafts plan zeigt dieses Potenzial auf und hilft die verfügbare Arbeitskraft möglichst effizient der Waldarbeit zu widmen. Einfach zu führende Aufzeichnungen ermöglichen eine objektive Beurteilung, ob sich der Einsatz im Wald auch wirklich lohnt. In einigen Bundesländern unterstützen die Ländlichen Fortbildungsinstitute im Rahmen von Arbeitskreisen die Aus wer tung solcher Aufzeichnungen.
Vergleichswerte und Beurteilungsgrundlagen liefert auch das für statistische Zwecke bereits seit rund 40 Jahren bestehende Testbetriebsnetz im bäuerlichen Kleinwald (‹ 200 ha). Auf Grundlage freiwillig geführter Aufzeichnungen werden dabei alljährlich für ca. 110 gemischte Betriebe forstliche Betriebszweigabrechnungen erstellt und anonymisiert ausgewertet. Tabelle 1 illustriert anhand einer Auswahl von als Durchschnittswerten angegebenen Kennzahlen das Informationspotenzial dieser Untersuchungen.
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