Während sich bei einem Stierkalb kaum die Frage „Aufziehen oder verkaufen?“ stellt, ist das bei weiblicher Nachzucht anders. Häufig ziehen Milchviehhalter alle weiblichen Kälber auf. Das sind aber häufig mehr Kalbinnen, als für die Remontierung benötigt werden. Doch nicht für jeden Milchviehbetrieb ist dieser Weg wirtschaftlich sinnvoll, denn Jungviehaufzucht ist ein Kostenfaktor, der gerne unterschätzt wird.
Intensive Aufzucht
Die verschiedenen Positionen einer Vollkostenrechnung für eine Aufzuchtkalbin sind in der obenstehenden Grafik zu sehen. Die größte Variable für Kosten ist hierbei die Dauer der Aufzucht, also das Erstkalbealter.
Pro Lebenstag verbraucht das Tier Ressourcen wie Futter, Wasser und Arbeitszeit. Je älter die Kalbinnen bei der ersten Kalbung sind, desto mehr dieser Ressourcen haben sie bis zu diesem Zeitpunkt verbraucht, folglich steigen auch die Aufzuchtkosten pro Tier an. Bei intensiver Aufzucht ist ein Erstkalbealter von 24 Monaten realistisch.
Pro Monat zusätzlicher Aufzucht nach dem 24. Lebensmonat verursacht eine Kalbin Kosten von mindestens 85 Euro pro Monat.
Diese setzen sich aus 35 Euro Grundfutterkosten, 5 bis 15 Euro für Einsteu sowie demselben für Stallplatzkosten zusammen. Außerdem muss ein Lohn für die Tierbetreuung angesetzt werden. Dieser wird mit 30 Euro je Monat angenommen. Dieser Wert müsste bei Fremdarbeitskräften erhöht werden.
Das erfahren Sie noch in diesem Beitrag:
- Kosten bei extensiver Aufzucht
- Praxisbericht vom Betrieb Bernhard Moizi aus Obadach, Steiermark
- Vollkosten einer Aufzuchtkalbin
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