Von Gerhard POSCHACHER
Die unterschiedlichen Einkommensergebnisse für den Agrarsektor für die Landund Forstwirtschaft in der Landwirt schaft lichen Gesamtrechnung (LGR) und im Agrarbericht sind immer wieder Anlass für missverständliche Interpretationen im Rahmen agrarpolitischer Debatten. Während die LGR den gesamten landund forstwirtschaftlichen Sektor analysiert, werden im Grünen Bericht die Entwicklungen der Haupterwerbsbetriebe abgebildet. So finden z.B. Forstbetriebe mit mehr als 200 Hektar Wald oder auch kleine Produktionseinheiten bzw. verschiedene Spezialbetriebe im Grünen Bericht keine Berücksichtigung. Aufwand und Er trag werden darin ebenso wie die Arbeitskräfte auf Grund exakter Erhebungen erfasst, während in der LGR verschiedene Sekundärquellen (z.B. Agrarstatistiken, Sozialversicherung der Bauern) Verwendung finden. Für die einzelbetriebliche Beurteilung eignen sich die Aussagen im Grünen Bericht sehr gut. Für die volkswirtschaftliche Betrachtung und internationale Vergleiche der Agrarsektoren ist die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung heranzuziehen. Die Statistik Austria hat nunmehr die „Entwicklung des landwirtschaftlichen Einkommens 2013“ publiziert. Von ungünstigen Witterungsbedingungen für verschiedene pflanzliche Kulturen und dem Rückgang der Getreidepreise geprägt, waren die Einkommen aus landwirtschaftlicher Tätigkeit das zweite Jahr in Folge rückläufig. Die Einkommen als Entlohnung der Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital sind im Durchschnitt und je Arbeitskraft real um 10,4 % gesunken, 2012 waren es 6 %.
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