Es ist Jänner und ich sitze beim typischen Schlechtwetterprogramm, wenn gerade nichts im Wald zu tun ist: Bei einen der unzähligen Ackerbau- und Pflanzenschutztagen. Fixpunkt sind wieder, wie jedes Jahr neben den neuen Sorten, die Pflanzenschutzmittel, die uns Landwirten im kommenden Jahr wegfallen. Schon fast mit stoischer Gelassenheit wird vorgetragen, welche Pflanzenschutzmittel bald nicht mehr erlaubt sind.
Die Landwirte nehmen diesen Umstand fast ohnmächtig mit leicht verzogener Miene zur Kenntnis. Mir scheint, dass die Politik und Medien kein landwirtschaftliches Thema lieber aufgreifen, als Glyphosat und Co., denn Pflanzenschutzmittel sind schnell gestrichen und ein großer Teil der Gesellschaft fühlt sich dadurch sicher und zufrieden gestellt.
Leider müssen die Landwirte in den sauren Apfel beißen und können durch den Wegfall vieler Wirkstoffe oft nur noch schlecht wirksame Alternativen anwenden, was zu Resistenzen führt und unsere Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln gefährdet. Kommt es dann zu schlechten Ernten bedingt durch den Klimawandel, müssen Lebensmittel importiert werden. Diese importierten Lebensmittel kommen dann zumeist aus weit entfernten Ländern, die Pflanzenschutzmittel, die wir schon längst verboten haben, noch einsetzen. Somit kommt man als Konsument erst recht zu seiner Dosis. Mir scheinen diese vorschnellen Verbote etwas zu kurz gedacht.
Weitere Artikel aus
LANDWIRT AT 04/2025
Kommentare