Der „Güllepraktiker“ richtet sich laut den Organisatoren an alle, die den Wert von Gülle besser einschätzen und so Böden, Tiergesundheit und Futterqualität verbessern wollen.
Im Kurs sollen praxisorientierte und wissenschaftlich fundierte Inhalte vermittelt werden. Themen wie Mikrobiologie, Ammoniakemissionen, und die Auswirkungen von Gülle auf die Boden- und Tiergesundheit stehen im Mittelpunkt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Einhaltung der NEC-Richtlinie sowie der Möglichkeit, durch emissionsarme Gülle weiterhin auf bewährte Ausbringmethoden zurückzugreifen. Die Teilnehmer lernen dabei, wie sie die Qualität ihrer Gülle gezielt beeinflussen und deren positive Eigenschaften optimal nutzen können. Der Güllepraktiker soll für alle Landwirte geeignet sein – unabhängig davon, ob sie konventionell oder biologisch wirtschaften.
Die Referenten
Experten begleiten die Weiterbildung. Aber auch praktische Erfahrungsberichte von Landwirten kommen zur Sprache:
- Ingrid Bauer, Gülleexpertin: zeigt das Potenzial der Gülle auf
- Dr. Birgit Schwagerick, Tierärztin: erläutert die Auswirkungen auf die Tiergesundheit
- Dr. Sonja Dreymann, Bodenexpertin: zeigt, wie Gülle die Bodenqualität verbessert
- Hans Unterfrauner, Bodenexperte: gibt Tipps zur Auswirkung der Gülle auf den Boden
- Peter Vanhoof, Güllemonitoring-Experte aus Belgien: stellt international erprobte Verfahren vor und lässt die Teilnehmer an seinen Erfahrungen teilhaben
Wissenschaft und Praxis vereint
Der „Güllepraktiker“ wird erstmals 2025 angeboten. Diese praxisorientierte Weiterbildung kombiniert wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen Erfahrungen. Dabei arbeiten die Stiftung BODEN.BILDUNG und Bioland Bayerneng zusammen. Zudem wird der Kurs von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) begleitet, was den Austausch von wertvollen Daten, Untersuchungsergebnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen ermöglicht.
Jens Keim, Sprecher der IG gesunde Güller erklärt: „Gülle hat in der Landwirtschaft oft ein schlechtes Image. Dabei steckt in ihr enormes Potenzial, das nur richtig genutzt werden muss. Mit dem „Güllepraktiker“ wollen wir Landwirten zeigen, wie Gülle nicht nur als Nährstofflieferant, sondern auch als Schlüssel für gesunde Böden und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft wirken kann. Wir möchten praxistaugliche Lösungen aufzeigen, wie man Gülle effizient und emissionsarm einsetzen kann.“ Er betont: „Der Kurs ist nicht nur Theorie. Es geht darum, das Gelernte direkt umzusetzen und ein eigenes Erfahrungsprojekt zu entwickeln.”
Der Kurs dauert insgesamt sechs Tage. Der Auftakt findet am 14. Januar online statt. Es folgen zwei Praxistage im Februar. Im April und im Herbst treffen sich die Teilnehmer auf je einem Teilnehmerbetrieb. Der Abschluss bildet ein Workshoptag im Winter.
Die Inhalte
- Wert der Gülle bewusst machen: Zusammenhänge, Kreislauf, Boden – Pflanze – Tier
- Gülle ist nicht gleich Gülle
- Das Nutztier im System; Güllebehandlung fängt im Maul der Kuh an
- Wirkung der Gülle verstehen: Tests und Analysen – physikalisch, chemisch, biologisch
- Gülleanalysen interpretieren: Rind, Schwein, Biogas
- Woran erkennt man eine gute Gülle?
- Tests für den Praktiker zur Beurteilung der Gülle
- Wirkung der Gülle auf den Boden
- Einflussmöglichkeiten auf den Wert der Gülle
- Grundregeln der Gülleaufbereitung: Fütterung, Stallhygiene, Endlagerpflege
- Wirkungsweise physikalischer, chemischer und biologischer Zusätze
- Praxisberichte von Landwirten
- Strategien zur Gülleverbesserung
- Herausforderungen und Lösungsansätze der Teilnehmer
Die Termine
- 14. Januar 2025: online Auftakt
- 4. Februar 2025 Praxistag in Plankstetten
- 25. Februar 2025: Praxistag voraussichtlich in der Nähe von Burghausen
- April 2025: Praxistag auf einem Teilnehmerbetrieb
- Herbst 2025: Praxistag auf einem Teilnehmerbetrieb
- Winter 2025: Workshop-Tag
Preis und Anmeldung
Der “Güllepraktiker” kostet 600 Euro (brutto), zuzüglich Verpflegung. Anmelden können Sie sich online über das Anmeldeportal oder direkt bei
Hans Schiefereder
E-Mail: hans.schiefereder@bioland.de
Tel. 0151-17127760
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