Im letzten Sommer sah man Bilder von verendeten Schafen, verursacht durch Stamm 3 der Blauzungenkrankheit. Auch bei Rindern verursachte dieser Stamm für Blauzunge bisher unbekannte Symptome. Übertragen wird die Viruserkrankung durch Gnitzen. Andere Seuchen sind weitaus ansteckender und deshalb noch heimtückischer. Bei Q-Fieber beispielsweise reicht eine Handvoll Erreger aus, um eine Infektion hervorzurufen. Dasselbe gilt für die Afrikanische Schweinepest und die Maul- und Klauenseuche. Auffällig bei letzteren Seuchen, vor allem der Afrikanischen Schweinepest, ist, dass die Erstinfektionen in eigentlich seuchenfreien Gebieten häufig an Verkehrsknotenpunkten auftreten. Für eine Erstinfektion von Maul- und Klauenseuche beispielsweise reichen nur wenige Erreger auf Transportfahrzeugen, Personen oder deren Proviant aus einem seuchenbetroffenen Gebiet.
Impfen?
Ob eine Impfung gegen eine Seuche Sinn macht, hängt laut Tierarzt Josef Selmair vom Infektionsweg und dem daraus resultierenden wirtschaftlichen Schaden ab. Im Fall Blauzunge ist das Infektionsgeschehen wegen der Übertragung durch Gnitzen schwer einzudämmen. Hier macht eine Impfung Sinn. Ist eine Seuche so lebensbedrohend wie MKS, schützt eine Keulung vor größerem Schaden.
Eine Einschätzung über das aktuelle Seuchengeschehen gibt uns Tierarzt Josef Selmair im Interview.
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