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Weltmilchtag: Transparenz und Fairness für heimische Milch

Viele Tiroler Kühe verbringen den Sommer auf der Alm. Das bedeutet zwar hohe Milchqualität, aber auch einen höheren Aufwand. Dies muss sich im Preis widerspiegeln.
Quelle: Moser

Die Tiroler Milchbauern erzeugen hervorragende Lebensmittel von höchster Qualität. Im Vergleich zu großen Betrieben, die international Standard sind, haben sie durch die kleinen Strukturen, höheren Aufwand in der Bewirtschaftung der Flächen, und hohe Kosten für die Infrastruktur zu kämpfen. Um diesen „Nachteil“ auszugleichen, braucht es mehr Transparenz, Fairness und öffentliches Bewusstsein über die erzielten Spannen entlang der Wertschöpfungskette. Die Chance liegt vor allem in der Vorreiterrolle bei Qualität- und Umweltstandards. Die Milch von heimischen Bauern kommt heute schon zu 100 Prozent aus gentechnikfreier Fütterung, 66 Prozent kommt aus dem Berggebiet, 19 Prozent sind Bio- und 17 Prozent Heumilch: „Umfragen zeigen, dass unsere Bauern bei Qualität- und Umweltstandards weiterhin Vorreiter sein sollen, auch wenn die heimische Produktion mit höheren Kosten verbunden ist. Die kleinstrukturierte Landwirtschaft ist für Tirol alternativlos und gesellschaftlich gewünscht. Qualität und Nachhaltigkeit müssen aber am Markt bezahlt werden“, fordert LK-Präsident Josef Hechenberger anlässlich des Weltmilchtages am 1. Juni.

Klares Bekenntnis

Um landwirtschaftliche Familienbetriebe auch künftig abzusichern, braucht es ein zeitgemäßes Einkommen, einen stabilen Rahmen für Investitionen und Entwicklungen, die Vermeidung von Arbeitsüberlastung und vor allem genügend junge Menschen, die sich bewusst für die Milchviehhaltung entscheiden. Bauern und Molkereien müssen daher in ihrer Marktposition gestärkt werden: „Es braucht ein klares Bekenntnis zu heimischen Milchprodukten ohne überzogene Aktionen und Dumpingimporte. Ökologische Zielsetzungen müssen endlich ökonomisch ausgeglichen werden, nur dann ist die Versorgungssicherheit mit hochwertigen heimischen Lebensmitteln auch künftig gesichert. Der bäuerliche Betrieb braucht einen gerechten Anteil an den erzielten Gewinnspannen“, so Hechenberger. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung sei ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um vom Prinzip „wachsen oder weichen“ abzukommen. Nachhaltigkeitsthemen, der Klimawandel, der Verlust an Biodiversität sowie Tierwohlthemen bestimmen mehr und mehr die öffentliche Diskussion und auch die Nachfrage nach Milchprodukten. Die Stärken der Milcherzeugung in Grünland- und Bergregionen müssen daher hervorgehoben werden: „Milch hat eine große Bedeutung für die menschliche Ernährung. Grünland kann nur über die tierische Produktion genutzt werden. Die alpine Berglandwirtschaft leistet daher einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt und Emissions-Reduzierung“, betont der LK-Präsident. Denn gerade die Bewirtschaftung sei ein unverzichtbarer Beitrag zur Vielfalt – Außer-Nutzung-Stellung nicht das Allheilmittel. Der Agrarsektor müsse sich daher wieder verstärkt in die Diskussion einbringen und den Mehrwert der Nutzung kommunizieren.

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