Kaum eine Automatisierung in der Landwirtschaft hat sich in den letzten 25 Jahren in Österreich so rasch etabliert wie die Melkrobotertechnologie. Die Zellzahldaten der letzten Jahre zeigen allerdings, dass die Zellzahlen in Melkroboterbetrieben etwas höher liegen als in konventionellen Betrieben. Die durchschnittliche Zellzahl der österreichischen Kontrollbetriebe mit einem automatischen Melksystem (AMS) lag laut LKV 2022 bei 226.000 Zellen pro Milliliter, in Betrieben mit konventioneller Melktechnik bei 206.000 Zellen. In Bayern liegen AMS-Betriebe im Durchschnitt bei 210.000 Zellen, die restlichen Betriebe bei 206.000.
Auch bei jenen Betrieben, die sich aufgrund von Mastitis-Problemen an das Milchlabor bzw. an die Bestandsbetreuung der Klinik für Wiederkäuer wandten, überwogen zuletzt Betriebe mit AMS.
Viele Euterprobleme in Melkroboterbetrieben haben ähnliche Ursachen und Auswirkungen wie in Betrieben vergleichbarer Größe und Milchleistung mit konventionellen Melksystemen, allerdings kommen oft roboterspezifische Aspekte noch dazu.
Rasch handeln
In einer Herde mit Melkroboter muss bei Zellzahlproblemen durch Staphylococcus (S.) aureus rasch und konsequent gehandelt werden. Das Risiko der Verschleppung über den Roboter ist größer als im Melkstand, da alle Kühe mit nur einem Melkzeug gemolken werden. Während das Nachspülen von Melkbechern und Reinigungsbürsten mit Wasser zur Grundausstattung gehört, sind die Melkzeug-Zwischendesinfektion und die Desinfektion der Reinigungsbürsten mit Peressigsäure oder Heißdampf nach wie vor nicht serienmäßiger Bestandteil. Sie zählen häufig zu den Zusatzeinrichtungen zum Nachrüsten.
Was der Beitrag noch enthält:
- Wann die Zitzengummis zum Hygieneproblem werden.
- Wo Gefahren für die Eutergesundheit lauern.
- Warum das Kraftfutter ein Knackpunkt ist.
- uvm.
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