Landwirte sind an ihrem Arbeitsplatz einer Vielzahl von Allergenen und Schadstoffen ausgesetzt. Damit geht auch ein hohes Risiko von Atemwegserkrankungen einher. Während Medien saisonal geballt über Gräserpollenallergien berichten und es zur Behandlung von Katzenhaar- und anderen Allergien sehr ausgereifte Behandlungsmöglichkeiten gibt, wird die Rinderhaarallergie kaum thematisiert.
Auch Jaqueline Waldauer (29) konnte ihre Symptome zunächst nicht einordnen: „Ich bin zu meinem Mann auf einen Milchviehbetrieb gezogen und wusste nichts von meiner Rinderhaarallergie. Wegen wiederkehrender Bindehautentzündungen und juckenden Ekzemen auf der Haut habe ich schließlich einen Arzt aufgesucht.“ Erst nach mehreren Monaten der Kortisonbehandlung ließen die Ärzte einen Allergietest durchführen. Der Test auf verschiedene standardisierte Allergene zeigte keine Reaktion. Nur eigens mitgebrachte Rinderhaare lösten eine starke Reaktion aus. Laut einer deutschen Studie ist es bei vielen Betroffenen der Fall, dass Standardtests nichts anzeigen, was die Diagnose erschwert.
Häufigkeit unterschätzt
„Wir glauben, dass Rinderhaarallergien viel weiter verbreitet sind, als man allgemein annimmt. Immer wieder sind wir zufällig mit anderen Betroffenen ins Gespräch gekommen, etwa als eine Bäuerin ihre anhaltenden Hautprobleme als Grund für den Kauf eines Melkroboters erwähnte“, erzählt Jaquelines Mann Lukas.
Forschungsergebnisse bestätigen diese Vermutung, obwohl es nur wenige Studien zu diesem Thema gibt: Selbst bei Landwirten ohne Symptome ließ sich bei etwa 5–14 % per Blutuntersuchung eine Empfindlichkeit gegenüber Rinderhaaren und -hautschuppen feststellen.
Das erfahren Sie noch in diesem Artikel:
- Symptome bei einer Rinderhaarallergie
- Diagnose und Therapie
- Erfahrungsbericht einer betroffenen Landwirtin
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