ForstWildkontakt: So reagieren Sie richtig

Wildkontakt: So reagieren Sie richtig

Quelle: KS-Wildlife/shutterstock.com

Etwa alle sieben Minuten ereignet sich auf österreichischen Straßen ein Unfall mit einem Wildtier. Pro Jahr kommen rund 80.000 Wildtiere im Straßenverkehr ums Leben. In Deutschland passieren rund 290.000 Wildunfälle im Jahr oder 800 pro Tag. Dabei kommen oft nicht nur die Wildtiere zu Schaden, sondern auch die Fahrzeuginsassen und das Unfallfahrzeug. Statistische Detailauswertungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigen, dass sich in Österreich mehr als 92 % der Wildunfälle mit Personenschaden im Freiland ereignen. Knapp 50 % der Wildunfälle mit Personenschaden passieren im Dunkeln, weitere 11 % in der Dämmerung.

Der kurze Weg zum Ziel

Besondere Aufmerksamkeit ist auf Straßen entlang von Waldrändern und Feldern geboten. Wildtiere wählen instinktiv den kürzesten Weg zu ihrem Ziel und machen vor Straßen keinen Halt. Studien zeigen, dass 80 % der Autofahrer unbewusst annehmen, dass Wildtiere von rechts kommen. Tatsächlich queren Tiere die Fahrbahn jedoch von beiden Seiten gleich häufig. Achten Sie daher auf beide Straßenränder und die Fahrbahn. Der beste Schutz gegen Wildunfälle sind eine angepasste Geschwindigkeit und vorausschauendes Fahren. Wer Tempo 80 statt 100 fährt, reduziert den Bremsweg um 25 Meter. Messungen des KFV zeigen aber, dass die Fahrgeschwindigkeit nicht bzw. nur gering um 1–4 km/h reduziert wird, selbst wenn Wildtiere schon in einem Feld neben der Straße stehen. Die meisten Unfälle ereignen sich in den Morgenstunden zwischen 5 und 8 Uhr sowie abends zwischen 17 und 22 Uhr. Ein Großteil der Wildunfälle sind Kollisionen mit Rehwild. Aber auch Zusammenstöße mit Hasen, Fasanen, Füchsen und Wildschweinen sind relativ häufig.

Wildunfall muss gemeldet werden

Wenn ein Wildtier in Fahrbahnnähe auftaucht: Geschwindigkeit stark reduzieren, abblenden, hupen. Achten Sie dabei auch auf Nachzügler. Rehe, Wildschweine oder Hirsche sind im Winterhalbjahr selten allein unterwegs. Ist ein Zusammenstoß mit einem Wildtier unvermeidlich, gilt es zu bremsen und das Lenkrad gut festzuhalten. Ein Ausweichmanöver ist nicht empfehlenswert, denn ein solches ist weitaus riskanter (für die Autoinsassen und den übrigen Verkehr), als ein Zusammenstoß mit dem Tier. Der ÖAMTC empfiehlt folgende Verhaltensweise nach einem Wildunfall (die auch den Empfehlungen des Bayerischen Jagdverbandes entspricht): Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anlegen, Unfallstelle mit einem Pannendreieck absichern, eventuell verletzte Personen versorgen, Polizei und örtliche Jägerschaft verständigen, auch zur eigenen Sicherheit verletzte oder getötete Tiere keinesfalls berühren. Wer verletzte oder getötete Wildtiere mitnimmt, macht sich wegen Diebstahls strafbar.

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