Schafe und ZiegenWolf auf Alm: Schafe nach 48 Stunden wieder abgetrieben

Wolf auf Alm: Schafe nach 48 Stunden wieder abgetrieben

Quelle: JVMPhotos/shutterstock.com

„Insgesamt vier Schafe sind tot, ein Lamm wurde durch Bisse verletzt. Es hat auch seine Mutter verloren. Jetzt versuchen wir, es mit der Hand aufzuziehen und hoffen, dass es überlebt“, berichtet Armin Heim. Am Pfingstsamstag trieb er gemeinsam mit anderen Schafbauern aus Neustift und vom Weerberg rund 300 Tiere auf die Seducker Hochalm im Oberbergtal bei Neustift – wie jedes Jahr. Bisher gab es dort keine Probleme mit Wölfen. Doch in diesem Jahr währte die Freude über den Almauftrieb auf rund 2.200 Metern Höhe nur kurz. Noch am selben Wochenende wurden vermutlich mehrere Tiere von einem Wolf gerissen. Ein Schaf war so schwer verletzt, dass es vor Ort notgetötet werden musste, berichtet eine Tiroler Bezirkszeitung. Für Heim und einige seiner Kollegen war das Grund genug, schnell zu handeln: „Am Pfingstmontag haben wir wieder abgetrieben – nur 48 Stunden, nachdem wir die Tiere hinaufgebracht hatten.“ Ein Großteil der rund 300 Schafe befindet sich jedoch weiterhin auf der Alm. Heim ist es nun besonders wichtig, andere Schafhalter auf die Gefahr aufmerksam zu machen.

Wolf auf Kamera gesichtet
Eine offizielle Bestätigung, dass es sich tatsächlich um einen Wolfsangriff handelt, liegt noch nicht vor. Doch für Heim ist der Fall klar: „Auf einer Kamera, die wir im Almgebiet installiert haben, ist ein Wolf zu sehen. Auch der Amtstierarzt vermutet, dass der Angriff auf das Konto eines Wolfs geht. Die entnommenen Proben werden derzeit analysiert.“ Auch das Land Tirol bestätigt den Vorfall: „Es besteht der Verdacht auf die Beteiligung eines großen Beutegreifers“, heißt es.

Abschussgenehmigung für Schadwolf
Derzeit gibt es eine gültige Abschussgenehmigung für einen sogenannten Schadwolf. Ob es sich dabei um dasselbe Tier handelt, das auf der Seducker Hochalm zugeschlagen hat, ist unklar. Ebenso ist nicht auszuschließen, dass mehrere Wölfe beteiligt waren. Diese Unsicherheit belastet die betroffenen Bauern stark. Heim bringt seine Sorgen auf den Punkt: „Wir fragen uns, wo der Schutz für unsere Nutztiere bleibt. Schließlich lebt unsere Region auch vom Tourismus. Wenn sich niemand mehr um die Almen kümmert – wo sollen die Wanderer dann noch hin?“

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