ForstZeder: Passt sie nach Österreich?

Zeder: Passt sie nach Österreich?

Im Rahmen des Projekts werden auch Vorkehrungen für die Sicherung des Saatgutbestandes getroffen.
Quelle: EtaCarinae89/shutterstock.com

 

Die sich ändernden klimatischen Bedingungen machen in der Forstwirtschaft einen Waldumbau mit zum Teil neuen hitze- und trockenheitstoleranteren Baumarten erforderlich. Eine mögliche Art, die den Bestand von weiterhin heimischen Bäumen ergänzen könnte, wäre die Zeder. Die Anbaueignung von Libanonzeder und Atlaszeder in Österreich wird nun in dem Projekt Cedrus4Clim von Wissenschaftern der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) unter der Leitung von Professor Raphael Klumpp vom Institut für Waldbau untersucht. In Oberösterreich, wo die Landwirtschaftskammer (LK) Projektpartner ist, wurden beispielsweise auf dem Areal der Gutsverwaltung Heinrich Birnleitner in Aistersheim Versuchsflächen angelegt.

Klimawandel und Waldbau: Zeder könnte in Mitteleuropa ein Teil der Lösung sein

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Libanonzeder ist in Süd- und Westanatolien (Türkei), dem Libanon und in Syrien. Auf diesen Standorten kommt sie meist in Mischbeständen vor und überzeugt durch Trockentoleranz während der langen, heißen Sommer. Auf Grund ihres breiten Verbreitungsgebiets wird erwartet, dass sich die Libanonzeder gut bei uns integriert. In Mitteleuropa wurde diese Baumart bisher nur wenig angebaut. Die wenigen Versuchsanbauten weisen aber auf ein gutes Wachstum hin. In Bayern führten höhere Sommerniederschläge im Vergleich zum Heimatgebiet in der Türkei zu deutlich höheren jährlichen Zuwächsen. Zudem ist das Holz hochpreisig, wasserbeständig und hat eine breite Verwendungspalette.

„Die in diesem Projekt erstmals für Mitteleuropa vorgesehene Kombination einer Serie von Versuchsflächen entlang eines Ost-West-Gradienten über die drei Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Burgenland, wird nicht nur zeitnah erste Herkunftsempfehlungen vorlegen können, sondern legt auch den Grundstein für eine sichere Versorgung der heimischen Forstwirtschaft mit hochwertigem Saat- und Pflanzgut. Eine leistungsstarke Nadelholzart, wie sie die Libanonzeder im Mittelmeerraum aktuell darstellt, wäre daher sowohl aus ökologischen Gründen der Walderhaltung als auch für die Forst- und Holzwirtschaft in Österreich von hoher Bedeutung”, erläutert Klumpp.  „Die Förderung durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) im Rahmen des Waldfonds machen das Projekt erst möglich.“

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