Ackerbau10 Fragen und Antworten zur Fruchtfolge

10 Fragen und Antworten zur Fruchtfolge

Von Stefan SIMON und Roman GOLDBERGER, LANDWIRT Redakteure

1. Warum ist eine Fruchtfolge im Bio-Anbau so wichtig?

Die Fruchtfolge ist die wichtigste Stellschraube für die Stickstoffversorgung und die Beikrautbekämpfung. Was konventionelle Landwirte mit verschiedenen Mitteln meist nachjustieren können, geht im Bio-Anbau nicht mehr. Deshalb sollten Sie Ihre Fruchtfolge genau planen und sich daran halten. Es gibt einige Grundlagen, die Sie beachten sollten: Auf eine Sommerung sollte eine Winterung folgen. Wechseln Sie zwischen Humusmehrern (Getreide und Kleegras) und Humuszehrern (Hackfrüchten). Achten Sie auf Anbaupausen, d. h. die gleiche oder ähnliche Kultur nur mit ausreichendem Abstand wieder anzubauen. Wichtig ist auch ein Leguminosenanteil von 20 Prozent, um ausreichend Stickstoff zu fixieren. Auf besseren Böden können andere Fruchtfolgen als auf schlechten eingesetzt werden. So kann es auf einem Betrieb durchaus zwei oder drei Fruchtfolgen für verschiedene Standorte geben.

2. Was kann passieren, wenn ich meine Fruchtfolge vernachlässige?

Die Leistung aller Fruchtfolgeglieder nimmt ab. Viele Landwirte denken sich: Es wir schon gut gehen, wenn ich noch einmal Getreide anbaue. Schließlich bringt Getreide Geld ein, während Kleegras oft einen negativen Deckungsbeitrag hat. Das Hinterhältige an der Fruchtfolge ist, sie zeigt es nicht gleich, wenn man sich nicht an sie hält. Erst nach ein paar Jahren werden die Erträge schlechter. Trotzdem lassen sich während der Fruchtfolge ähnliche Kulturen (siehe auch Frage 5) variieren. Wer jedoch an schnellen Profit denkt und lieber eine Marktfrucht anstatt Kleegras anbaut, der denkt zu kurzfristig. Sehen Sie das Kleegrasjahr wie eine Kur und die finanziellen Ausfälle wie die Ausgaben für Düngemittel und Pflanzenschutz, die Sie zuvor im konventionellen Anbau hatten. Langfristig lohnt sich Disziplin bei der Fruchtfolge immer.

3. kann ich kleegras als viehloser Ackerbauer gewinnbringend nutzen?

Kleeoder Luzernegras gehören zur Fruchtfolge und zwar mindestens überjährig, also vom Sommer bis zum späten Herbst des Folgejahres. Es gibt keine andere Kultur, die so ausgezeichnet Beikraut sowie fruchtfolgebedingte Krankheiten bekämpft und Stickstoff sammelt.

Als viehloser Bio-Bauer können Sie mit Tierhaltern kooperieren: laut EUÖ-ko-Verordnung mit Biound konventionellen Betrieben, die das Kleegras an ihre Tiere verfüttern. Den Mist und teilweise auch die Gülle dürfen Sie für Ihren Acker zurücknehmen. Fragen Sie vorher Ihre Kontrollstelle nach den Auflagen.

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