Der Pflanzenschutz steht unter enormem Druck. Politik und Gesellschaft fordern zunehmend nachhaltigere Lösungen und immer mehr Wirkstoffe werden verboten. Dieser Wegfall an Pflanzenschutzmitteln (PSM) erschwert ein effektives Resistenzmanagement. Alternativen wie Pflanzenextrakte oder mikrobiologische Produkte gewinnen daher zunehmend an Bedeutung. Einen noch innovativeren Ansatz bietet die RNA-Interferenz (RNAi)-Technologie, die einen vollkommen neuen Wirkmechanismus nutzt.
Natürlicher Mechanismus
Der RNAi-Mechanismus ist ein natürlicher Prozess in den Zellen von Lebewesen. Er dient eigentlich der Abwehr von Viren oder der gezielten Regulation der Proteinproduktion, rückt nun jedoch verstärkt in den Fokus der Landwirtschaft. Normalerweise läuft die Proteinproduktion in einer Zelle folgendermaßen ab: Die Boten-RNA (mRNA) überträgt die in der DNA gespeicherte Information für bestimmte Proteine und transportiert sie zu den Ribosomen. Die Ribosomen setzen diese Information dann in die Produktion von Proteinen um, indem sie Aminosäuren nach dem Bauplan der mRNA zusammenfügen. Mithilfe des RNAi-Mechanismus kann die mRNA gezielt zerstört werden, bevor sie von den Ribosomen gelesen wird. Verantwortlich dafür sind Enzyme und Proteinkomplexe innerhalb der Zelle.
Es erwartet Sie noch im Artikel
- Erklärung des Mechnaismus
- Regulatorische Hürden
- Praxisanwendungen
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