Von Bernhard HENNING, LANDWIRT Redakteur
Viele Forstleute sehen Krone und Äste lediglich als Abfallprodukt der Holzernte: Die offizielle Bezeichnung als „Schlagabraum“ zeigt den geringen Stellenwert. Dabei sind in Blättern und Zweigen viele Nährstoffe gespeichert. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts schnitten Bauern grüne Äste ab und verfütterten sie als Zusatzfutter an das Vieh. Auch die Bodenstreu wurde vielerorts mit dem Rechen eingesammelt und auf den Äckern als Dünger ausgestreut. Für die Landwirtschaft war der Wald lange Zeit eine wichtige Nährstoffquelle, die Wälder selbst litten aber unter dem Nährstoffentzug. Düngemittel und Forstgesetze sorgten in den darauffolgenden Jahrzehnten dafür, dass diese bodenschädigende Praxis nicht mehr angewandt wurde. Vor einigen Jahren begann aber eine neue Ernteform, die manche Experten bereits mit der Streunutzung und ihren schädlichen Auswirkungen vergleichen: die Ganzbaumnutzung.
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